Deutschland ist krank – die Erkältungszeit ist im vollen Gange. Ob im Norden, im Süden, ob im Osten, im Westen, die gesamte Bundesrepublik schnieft und röchelt. Passt aber auch. Immerhin sieht sie, zumindest der Form nach, wie ein gewaltiger Schleimflatschen inmitten Europas aus.
Pro Jahr haben Erwachsene zwei- bis viermal eine Erkältung. Kinder sind hingegen deutlich anfälliger. Zwischen sechs und zehn Infekte machen sie jährlich durch, zumindest laut "Apotheken-Umschau". Doch wie lange bleiben Betroffene ansteckend? Wann können sie wieder unter Leute? watson gibt Antwort.
Auslöser für eine Erkältung können mehr als 30 Virenarten sein. Im Herbst und Winter haben sie Hochkonjunktur. Hauptauslöser ist jedoch das Rhinovirus, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das ist normalerweise weniger aggressiv als das Influenzavirus und greift eher die oberen Atemwege an. Folge sind die klassischen Erkältungssymptome. Nervig, aber nicht lebensbedrohlich.
Für Viren eine klassische Strategie: Den Wirt nicht töten, um sich zu verbreiten. Und das geschieht über eine Tröpfcheninfektion, besonders Spucke dient dabei als Vehikel. Damit geht es über die Luft direkt zum nächsten Wirt.
Auch eine Schmierinfektion ist möglich, wenn sich Infizierte etwa den Rotz mit der Hand abwischen und anschließend eine Türklinke drücken, lauern die Viren nur auf einen zupackenden Ahnungslosen.
Wenn wir uns mit einem Erreger anstecken, zeigen sich erste Symptome spätestens nach fünf Tagen. Manchmal können sie auch schon 24 Stunden nach Ansteckung auftreten. Bis zu einer Woche kann die Nase dann laufen, stark überspitzt gesagt.
Wissenschaftler:innen vermuten, dass ein Mensch, der sich Erkältungsviren eingefangen hat, bereits zwei Tage vor Ausbruch der ersten Symptome ansteckend sein kann. Am meisten infektiös sei er aber in den ersten zwei bis drei Tagen, nachdem die Beschwerden angefangen haben.
Schlagen die Beschwerden an, treiben Husten und Schnupfen die Viren quer durch die Weltgeschichte. "Sie können für zirka eine Woche ansteckend sein, da Sie während dieser Zeit Erkältungsviren ausscheiden", sagt Marcus Panning, Virologe am Universitätsklinikum Freiburg zur "Apotheken Umschau".
Die Phase könne allerdings je nach Mensch unterschiedlich lange dauern. Wer ein geschwächtes Immunsystem hat, könne länger infektiös bleiben. Klingt bitter, doch es gibt eine Daumenregel: Solange Symptome da sein, bleibt die Ansteckungsfähigkeit.
Sollte jemand dennoch arbeiten wollen, sollte in die Armbeuge niesen und husten (gilt auch unabhängig vom Gesundheitszustand), auf Händeschütteln verzichten und anderen nicht zu nahe kommen. Regelmäßiges Händewaschen kann auch nicht schaden. Am einfachsten dürfte aber Zuhause bleiben sein. Krank ist krank.