Schlafen ist so eine Sache für sich. Manche Menschen fallen abends ins Bett und wachen morgens fast in der gleichen Position wieder auf, weil sie sich scheinbar kaum bewegt haben. Andere wiederum wälzen sich im Schlaf so wild hin und her, dass sie ihren Partner:innen den letzten Nerv rauben.
Aber egal, wie oft man seine Schlafposition wechselt, als Erwachsener fällt man in der Regel nicht aus dem Bett. Bei Kindern kommt es allerdings immer mal wieder vor. Woran liegt das?
Fakt ist: Im Laufe einer Nacht durchlaufen wir mehrere Schlafphasen. Die lassen sich grob gesagt in Leichtschlaf, Traumschlaf und Tiefschlaf unterteilen. In den Traum- und Tiefschlafphasen bewegen wir uns meist nur sehr wenig, die Muskelaktivität ist eher gering.
Im Leichtschlaf beziehungsweise sogenannten Wachphasen bewegen wir uns dagegen öfters, wenn beispielsweise die Decke verrutscht ist oder die Position zu unbequem wird. In solchen Momenten werden wir kurz wach, bewegen uns, schlafen danach aber direkt weiter.
Deshalb erinnert man sich am nächsten Morgen an solche Momente auch nicht. Trotzdem können Menschen dabei zumindest unterbewusst die Grenzen des Betts wahrnehmen.
Wenn beispielsweise der linke Arm bereits aus dem Bett hängt, spüren das Erwachsene meist und drehen sich im Schlaf automatisch nach rechts. Das ist auf einen jahrelangen, unbewussten Lernprozess zurückzuführen.
Deshalb können Babys oder Kleinkinder auch leichter aus dem Bett fallen. So wie sie nicht von Anfang an laufen oder schwimmen können, muss auch das Schlafen im Bett gelernt sein. Wenn gewohnheitsmäßige Bettschläfer:innen in der Hängematte übernachten müssen, landen einige zum Beispiel auch unsanft auf dem Boden.
In anderen Fällen spielt Alkohol eine entscheidende Rolle. Die Schlafforscherin Christine Blume erklärt gegenüber Deutschlandfunk Nova: "Wenn wir Alkohol trinken, ist die Wahrnehmung sowie die Kontrolle über den eigenen Körper und die Muskeln beeinträchtigt."
Dann würden die angelernten Mechanismen nicht mehr funktionieren. Ähnliche sähe es bei Demenz-Patient:innen aus. Bei ihnen funktioniere die Orientierung im Raum nicht mehr richtig.
Zuletzt kann auch eine Schlafverhaltensstörung dazu führen, dass Erwachsene im Schlaf aus dem Bett fallen. In den Rapid-Eye-Movement-Phasen (REM) träumen wir normalerweise ohne uns zu bewegen.
Bei einer Störung sind die Muskeln in dieser Phase allerdings nicht mehr gelähmt. "Die Betroffenen agieren dann ihre Träume aus", sagt die Schlafforscherin Blume. Wer also des Öfteren auf dem Boden neben dem Bett aufwache, sollte besser einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.