Eine Paket-Bestellung kann schnell reichlich schmerzhaft werden, also finanziell. Je nach Land und Kosten kommt es zu Steueraufschlägen und Zollgebühren. So kann eine Hose für 200 Euro auch schnell mal 300 kosten. Besonders bitter dabei: die Zahlung wird erst bei der Paketannahme fällig, also vor der Haustür.
Wer nicht unbedingt Erfahrung im Übersee-Shopping hat, sich diesbezüglich nicht durch etliche Volkshochschul-Kurse wuselte, dürfte schnell überrascht werden. Zumal sich die Zusatzgebühren in der Regel nicht einfach via Karte begleichen lassen. Um Probleme zu ersparen, erklären wir dir, was es mit den Extrakosten auf sich hat.
Generell kann es alle Bestellungen aus Drittländern der EU treffen, etwa China und (Brexit sei Dank) Großbritannien. Wie hoch die Gebühren ausfallen, hängt vom Warenwert ab. Das gilt ausnahmslos für alle Bestellung, für die der Zoll die Anmeldung annimmt.
Jetzt gibt es (typisch bürokratisch) eine Vielzahl an Aufschlägen mit maximal uncharismatischen Namen. Da wäre etwa die Einfuhrumsatzsteuer. Sie ist vergleichbar mit der Umsatzsteuer und kann entweder 19 Prozent oder für Waren wie Bücher und Lebensmittel sieben Prozent des Warenwerts betragen.
Dann wäre da noch die Verbrauchssteuer, die für Kaffee, Tabak und Alkohol anfällt. Normalerweise wird diese aber direkt von den Händler:innen einberechnet. Darüber hinaus können Kurier- und Lieferdienste für die Anmeldung der Sendungen beim Zoll eine Servicepauschale verlangen. Fix ist die nicht, fällt also immer unterschiedlich aus.
All diese Gebühren fallen immer an. Eine Zollgebühr greift hingegen erst bei einem Warenwert von mehr als 150 Euro. Und hier wird’s tricky. Die Höhe hängt davon ab, wie viel eine bestellte Ware wert ist und worum es sich genau handelt.
Berechnet wird die Gebühr anhand des Zollsatzes. Wer hier noch nicht abgeschaltet hat: Der kann bis zu zwölf Prozent des Warenwerts betragen.
Nun sitzen die Zollbeamt:innen nicht mit einem zwölfseitigen Würfel im Keller ihrer Zentrale und ackern die Pakete auf Glücksbasis ab. Auf der Seite des deutschen Zolls finden sich so gut wie alle Produktkategorien mitsamt Zollsatz, von Akkus über Ledertaschen bis zu Ziergegenständen.
Eigentlich werden Besteller:innen benachrichtigt, wenn sich ein Paket beim Zoll befindet. Eigentlich. Mitunter kommt es vor, dass es kein Schreiben gibt und der Postbote nicht nur ein Paket, sondern auch eine bittere Botschaft überbringt. Ist das Geld dann nicht da, nun, dann geht’s ins Gefängnis zur nächsten Poststelle.