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Heimlich-Griff beim Ersticken: Was hilft, wenn sich jemand verschluckt?

Young beautiful African American afro woman with curly hair wearing yellow casual sweater feeling unwell and coughing as symptom for cold or bronchitis. Health care concept.
Droht jemand zu ersticken, muss man schnell handeln können. (Symbolbild)Bild: iStockphoto / AaronAmat
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Heimlich-Manöver ist out: So hilfst du einer erstickenden Person viel besser

13.01.2025, 18:13
Valérie  Braungardt
Valérie Braungardt
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Jeder hat sich schon einmal an seinem Essen kurz verschluckt. Manchmal kommt es vor, dass der Bissen derart die Atemwege blockiert, dass Husten nicht mehr möglich ist.

In solchen Fällen droht die Person zu ersticken, wenn ihr nicht schnell geholfen wird. Als rettende Maßnahme ist landläufig der Heimlich-Griff bekannt. Britische Expert:innen raten als erste Maßnahme jedoch von dem bekannten Trick ab und empfehlen eine bessere Methode.

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Hilft der Heimlich-Griff wirklich bei Erstickungsgefahr?

Der Heimlich-Griff, auch das Heimlich-Manöver genannt, ist laut den Ausbilder:innen der St. John Ambulance nämlich nicht das effektivste und schonendste Vorgehen, wenn jemand zu ersticken droht.

Unter dem Heimlich-Griff versteht man eine sogenannte Oberbauchkompression. Hierbei stellt man sich hinter die betroffene Person und beugt ihren Oberkörper nach vorne. Man umfasst sie mit beiden Armen von hinten. Dann legt man die Faust einer Hand in den oberen Bauchbereich unterhalb des Brustbeins und umfasst sie mit der anderen Hand. Anschließend drückt man bis zu fünfmal ruckartig und kräftig nach innen und oben.

Die leitende Ausbilderin Grace Lawson sagt gegenüber "The Mirror", dass Stöße in den Bauch allerdings auch ziemlich großen Schaden anrichten können. Dabei können Rippenschäden auftreten, Probleme an den Herzklappen oder Risse im Magen und der Speiseröhre, wie wiederum die "Daily Mail" berichtet.

Einer erstickenden Person auf den Rücken schlagen

Grace Lawson zufolge solle man einer Person, die sich verschluckt hat, stattdessen zunächst helfen, indem man sie leicht nach vorne beugt und mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter zielt. Die Schläge sollte man eher von unten nach oben führen. In die Richtung also, in die sich die Verstopfung der Luftröhre lösen soll.

Erst wenn diese Methode nach etwa fünf Schlägen keinen Erfolg bringt, sollte man zum Heimlich-Griff übergehen. Und wenn selbst das nicht hilft, muss dringend der Notruf gewählt werden. Bis die Rettungskräfte eintreffen, wiederholt man die beiden Hilfestellungen abwechselnd.

Das kräftige Schlagen auf den Rücken gilt als weniger invasiv als das Heimlich-Manöver. Oft reichen diese schon aus, bis die betroffene Person wieder richtig atmen kann. Deswegen sollte man immer zuerst diese Methode anwenden.

Keinen Heimlich-Griff bei Kindern unter einem Jahr

Kinder sind besonders gefährdet sich zu verschlucken, da sie kleinere und engere Atemwege als Erwachsene haben. Außerdem ist bei Kindern unter fünf Jahren der Schluckmechanismus noch nicht vollständig entwickelt.

Bei einem Kind, das jünger als ein Jahr ist, darf man jedoch in keinem Fall den Heimlich-Griff anwenden, das schreibt die Kindernotfallstelle in Bonn. Ihre Leber ist noch nicht vollständig von den Rippen geschützt. Falls das Kind noch husten kann, soll man es weiter dazu ermuntern. Selbstständiges Husten ist generell immer am effektivsten und sichersten.

Alternativ zum Heimlich-Griff kann man kleine Kinder mit dem Gesicht nach unten auf den Schoß legen und fünfmal zwischen die Schulterblätter schlagen.

Die Wahrheit zu dem Gerücht über den dritten Whatsapp-Haken

Der blaue Haken bei Whatsapp ist einigen bereits zu viel Kontrolle. Glücklicherweise kann man ihn jedenfalls für Einzelchats ausschalten, wenn man die andere Person nicht wissen lassen möchte, dass man die Nachricht gelesen hat. So kann man ohne Druck schonmal schauen, was drin steht, auch wenn man gerade keine Zeit hat zu antworten.

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