Medizin: Was hilft bei Verbrennungen?

Kaltes Wasser lindert definitiv den unangenehmen Verbrennungsschmerz.Bild: Getty Images / Liudmila Chernetska

Was tun, wenn man sich verbrannt hat? Hilfe gegen Schmerzen

Tim Kröplin

Folgen

Ob im Sommer oder Winter, die Gefahr für Verbrennungen ist immer da. Zum Beispiel kann beim Grillen einiges passieren. Ein unachtsamer Moment, ein falscher Handgriff und schon kommt es zu Brandblasen und hartnäckigen bis lähmenden Schmerzen.

Direkt nach dem Unglück ist der erste Impuls, kaltes Wasser über die betroffene Stelle laufen zu lassen. Klar, Kälte hilft bei Verbrennungen, im Grunde ist es Wundbehandlung nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip. Warum das jedoch nur der erste Schritt ist und was generell nötig ist, um Verbrennungen effektiv zu lindern, liest du hier.

Hilfe bei Verbrennungen: So ist die Haut aufgebaut

Erstmal die Basics: Unsere Haut besteht aus mehreren Schichten. Da wäre etwa die Oberhaut (Epidermis), die äußerste Schicht. Sie schützt unseren Körper zum Beispiel vorm Austrocknen. Eine leichte Verbrennung beschränkt sich meist auf diesen Bereich.

Unter der Oberhaut liegt die Lederhaut, durchzogen von fein verästelten Blutgefäßen, Muskelsträngen und Nerven. Direkt unter der Lederhaut liegt die Unterhaut, die aus Fettgewebe besteht und von größeren Blutgefäßen und Nerven durchzogen wird.

Je nachdem, wie tief eine Verbrennung vordringt, wird der Schaden in unterschiedliche Grade eingeteilt. Eins betrifft die Oberhaut, vier geht bis in die Unterhaut. Auch bei Sonnenbränden wird in Grade unterteilt. Eins bedeutet, die Haut ist gerötet und überwärmt, bei zwei bilden sich Bläschen.

Bei kleineren Verbrennungen läuft die Behandlung konservativ ab, sprich medikamentös. Zuerst gilt es, den betroffenen Bereich direkt nach der Verbrennung zwischen fünf und zehn Minuten zu kühlen. Anschließend wird die Wunde mit feuchtigkeitsspendenden Cremes und Salben behandelt.

Medizin: Was tun bei schwereren Verbrennungen?

Bei Verbrennungen ab dem 2. Grad (Lederhaut betroffen) braucht es dringend ärztliche Behandlung. Doch auch kleinere Wunden können Betroffene erstmal kühlen. "Allerdings sollten auch oberflächige Verletzungen der Haut dringend ärztlich beziehungsweise auch notärztlich versorgt werden, wenn diese großflächig auftreten", sagt Hans-Jörg Busch, Leiter des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin am Universitätsklinikum Freiburg in einem Beitrag der Einrichtung.

Bei Verbrennungen des 3. Grades, also solchen, die bis in die Unterhaut reichen, müssen Betroffene sofort zur Notaufnahme. Die Wunde wird anschließend durch Expert:innen behandelt, mitunter auch operativ.

Übrigens gibt es auch ein paar Dinge bei der Kühlung zu beachten. Fließendes Wasser ist super, aber "auf keinen Fall sollten Taschentücher oder Handtücher auf die offene Wunde gelegt werden, weil diese sonst festkleben und die weitere Wundversorgung erschweren", sagt Busch.

Zum Abschluss wären da noch die viel gepriesenen Hausmittel. Für diese gibt es häufig jedoch keinerlei wissenschaftliche Evidenz. Dennoch schwören viele auf Umschläge mit Kamillenblüten. Die sollen beruhigend und entzündungshemmend wirken sowie die Wundheilung fördern.