Beim Abspülen setzen viele auf den Schwamm. Doch wie hygienisch ist das?Bild: IMAGO / Westend61
Alltagsfrage
Abspülen – für die einen ist es eine lästige Pflicht, wenn man nach dem Essen doch lieber auf der Couch fläzen will, für andere wiederum ist der Abwasch beinahe eine meditative Entspannung.
Wie auch immer sie zum Tellerwaschen stehen, müssen hierzulande Millionen Menschen täglich ans Spülbecken. Denn eine Statista Umfrage zeigt, dass rund ein Viertel der privaten Haushalte keine Spülmaschine besitzt.
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Beim Abspülen hat wohl jede:r eine eigene Technik. Das beginnt schon bei der Wahl des Hilfsmittels. Üblicherweise bieten sich hier Topfschwamm oder Bürste an. Doch welche dieser Methoden ist am hygienischsten? Wir liefern Aufklärung.
Schwamm bietet ideale Bedingungen für Bakterien
Die meisten Bakterien im Haushalt würden viele wohl im Bad vermuten. Doch tatsächlich ist der wahre Mikroben-Hotspot in der Küche zu finden, da Lebensmittel nach Menschen und Tieren die meisten Bakterien enthalten.
"Hotspot Nummer eins ist daher der Kühlschrank, Nummer zwei ist der Bereich der Spüle", erklärt der Hygieneforscher Markus Egert von der Hochschule Furtwangen gegenüber dem BR.
Im Spülbecken befände sich auch der "wahrscheinlich am dichtesten von Keimen besiedelte Gegenstand im Haushalt" – der Küchenschwamm. Laut BR liefert der feuchte Schwamm die idealen Lebensbedingungen für Mikroben.
Innerhalb weniger Tage steige die Anzahl der Mikroben von null auf 54 Milliarden pro Kubikzentimeter. Der Großteil der Mikroben sei für Menschen zwar ungefährlich, aber theoretisch könnten sich auch Erreger wie Salmonellen, Kolibakterien oder Campylobacter einnisten.
Spülbürste ist die bessere Alternative
Mikrobiologe Egert empfiehlt, eine Spülbürste zum Abwasch zu verwenden. "Auf Bürsten finden sich ähnliche Mengen von Keimen wie auf Schwämmen, es sind witzigerweise auch dieselben Arten und Gattungen, die man so findet", erklärt der Forscher gegenüber dem "Deutschlandfunk". "Aber die Bürste hat den großen Vorteil, dass sie einfach zwischen der Benutzung viel leichter und intensiver abtrocknet."
Das Abtrocknen reduziere die Anzahl an Keimen sehr deutlich. "Deswegen ist die Bürste eigentlich das bessere Mittel", betont Egers. Eine Studie, die 2021 im International Journal of Food Microbiology veröffentlicht wurde, stützt seine Aussagen.
Topfschwamm richtig reinigen
Wer beim Abwasch dennoch nicht auf den Topfschwamm verzichten möchte, sollte ein paar Tipps beherzigen. Mikrobiologe Eggers rät dazu, den Schwamm nach Gebrauch mit Spülmittel auszuwaschen und gut durchtrocknen zu lassen.
Die Mikrowelle kann dabei helfen, Keime im Schwamm zu reduzieren.Bild: dpa-tmn / Christin Klose
Mit mehreren Schwämmen im Einsatz, die abwechselnd auf der Heizung getrocknet werden, ließe sich die Anzahl der Keime begrenzen. Den Schwamm kurz in die Mikrowelle zu stecken, kann ebenfalls helfen: "Damit reduziert sich in der Tat die Keimbelastung deutlich – aber es werden nicht alle Keime abgetötet", betont Egers im BR.
Für eine gründlichere Reinigung empfiehlt der Wissenschaftler eine andere Methode: Die Schwämme sollten demnach nach Gebrauch bei 60 Grad mit Vollwaschmittel in die Waschmaschine. Das enthaltene Bleichmittel sorge für eine Dezimierung der Keime.
In den USA greift das Vogelgrippevirus unter Kühen um sich. Die meisten Übertragungen auf Menschen sind deshalb auf eine Ansteckung in Milchviehbetrieben zurückzuführen. Mehr als 50 Menschen haben sich in den USA zuletzt infiziert, bei ihnen soll die Krankheit aber mild verlaufen sein.