Nachhaltigkeit
Alltagsfrage

Geister-Gewitter: Wie kann man sich vor einem Blitzeinschlag schützen?

dpatopbilder - 21.07.2024, Brandenburg, Sieversdorf: W
Dieser Sommer ist durchzogen von vielen plötzlichen und heftigen Gewittern. Aber wie entstehen diese?Bild: dpa / Patrick Pleul
Alltagsfrage

Wieso werden immer mehr Menschen vom Blitz getroffen?

29.07.2024, 11:29
Mehr «Nachhaltigkeit»

In den vergangenen Wochen und Monaten wechselten sich Hitze, Schwüle und Gewitter stetig ab, der Sommer kommt nicht so richtig in die Gänge. Auch scheint die Wettervorhersage schwieriger zu werden, vor allem kurze, heftige Gewitter tauchen immer wieder plötzlich auf.

Diese werden von Meteorolog:innen "Geistergewitter" oder auch "Hitzegewitter" genannt. Sie treten innerhalb von Minuten auf und sind deswegen auf dem Radar kaum zu erkennen.

Geistergewitter: Das hat es mit dem Phänomen auf sich

Bei dieser Art der Gewitter handelt es sich um Einzelzellen-Gewitter. Sie entstehen punktuell durch bodennahe Luftmassen, die sich erwärmen, aufsteigen und bei hoher Luftfeuchtigkeit für Niederschlag sorgen. Danach lösen sie sich genauso schnell wieder auf, wie sie entstanden sind.

Florian Engelmann, Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) Stuttgart, erklärte in der Zeitung "Schwarzwälder Bote", dass die Geistergewitter aufgrund ihrer geringen Größe schwer vorherzusagen seien. Denn zum einen habe nicht jeder Ort eine Wetterstation und zum anderen seien kleinräumige Wetterereignisse nur sehr schwer zu erfassen.

Geistergewitter sind zudem meist ein lokales, begrenztes Ereignis. So kann es sein, dass es an einem Ort mit extremen Niederschlägen und Blitzen gewittert, während ein paar Kilometer weiter alles trocken bleibt.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Intensivere Gewitter durch Klimakrise

Meteorologe Karsten Brand erklärte gegenüber der "Bild", dass das Phänomen der Geistergewitter durch die Klimaerwärmung zugenommen habe. Die Gewitter seien intensiver geworden und würden häufiger auftreten. Nicht selten würden diese von Blitzeinschlägen oder Hagelschauern begleitet.

Auch würden diese Gewitterzellen exponentiell wachsen: "Die Stärke kann sich innerhalb von einer Viertelstunde von Minute zu Minute quasi verdoppeln. Dadurch wirkt es so, als würde das Gewitter förmlich explodieren."

Vor allem das plötzliche Auftreten und die Intensität der Gewitter werden zur Gefahr für Menschen.

Todesopfer und Verletzte durch Blitzeinschläge

Am Wochenende erst starb ein junger Mann auf der Zugspitze nach einem Blitzeinschlag. Der 18-Jährige war gemeinsam mit zwei Freunden auf Deutschlands höchstem Berg, als ein Gewitter aufzog und mehrere heftige Blitze in den Bereich des Zugspitzgipfels einschlugen.

Ebenfalls von einem plötzlichen Gewitter überrascht wurde eine Familie am Sonntag in einem Park in Delmenhorst. Die achtköpfige Familie picknickte, als das Gewitter losging. Sie suchten Schutz unter einem Baum, in den jedoch ein Blitz einschlug.

Zwei Kinder mussten reanimiert werden, die restliche Familie musste ebenfalls mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

So schützt man sich bei Gewitter

Generell sollte man sich bei angekündigtem Gewitter nicht auf freien Flächen, in der Nähe von Bäumen oder auf Bergen aufhalten. Zieht ein Gewitter plötzlich auf, sollte man schnellstmöglich Schutz in Gebäuden suchen.

Karsten Haustein, Klimaforscher und Meteorologe, sagte dem MDR dazu: "Im schlimmsten Fall, wenn es kein Gebäude gibt, dann unter eine Brücke. Und auf freiem Feld, wenn es einen beim Wandern überrascht in einer absoluten Notsituation: In einen kleinen Graben legen. Aber im Normalfall, in der Stadt: in ein Gebäude."

Bahn: Frankreich und Italien planen gigantischen Eisenbahntunnel

Zwischen Italien und Frankreich liegen mitunter atemberaubende Berglandschaften. Und in dieser malerischen Kulisse wird derzeit eines der ambitioniertesten Infrastruktur-Projekte realisiert. Dabei handelt es sich um eine Verbindung des französischen und des italienischen Bahnnetzes, die Strecke zwischen Turin und Lyon.

Zur Story