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Evangelische Heimstiftung befürwortet begrenzte Impfpflicht

Alwxandra Heizereder
Alexandra Heizereder ist Sprecherin der Evangelischen Heimstiftung und befürwortet die Gesetzesnovelle.Bild: Evangelische Heimstiftung
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Evangelische Heimstiftung zu begrenzter Impfpflicht: "Wir merken, wie allein die Diskussion zu einer Steigerung der Impfungen geführt hat"

10.12.2021, 18:3011.12.2021, 10:51
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Die Impfpflicht für Pflege- und andere Einrichtungen mit Kontakt zu Risikopatienten ist beschlossene Sache.

Ab Mitte März 2022 müssen Mitarbeitende entsprechende Nachweise erbringen, dass sie vollständig geimpft oder genesen sind, oder dass sie aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können.

"Wir waren damals schon der Meinung, dass das, was jetzt auf uns zugerollt ist, absehbar war"
Alexandra Heizereder, Sprecherin der Evangelischen Heimstiftung

Bei der Evangelischen Heimstiftung freut man sich über die am Freitag von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetzesänderung.

Sprecherin Alexandra Heizereder sagt im Gespräch mit watson, die Stiftung habe schon Ende August zum ersten Mal eine Impfpflicht gefordert.

"Und zwar nicht nur in Pflegeheimen, sondern die allgemeine Impfpflicht. Wir waren damals schon der Meinung ,dass das, was jetzt auf uns zugerollt ist, absehbar war."

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag im Bundestag.Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka

Weil die Inzidenzen in der Bevölkerung gestiegen seien und viele Impfzentren schließen würden, sei man bei der Evangelischen Heimstiftung sehr froh, dass jetzt endlich die Impfpflicht kommt – "und dass diese nicht berufsbezogen, sondern Einrichtungsbezogen ist".

Die Evangelische Heimstiftung betreut als gemeinnütziges Unternehmen 13.000 Menschen in 156 Einrichtungen. Bei dem größten diakonischen Pflegeunternehmen in Baden-Württemberg sind 9.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 850 Auszubildende beschäftigt.

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Am Freitag stimmten die Parlamentarier über die Impfpflicht ab, hier Grünen-Politiker Robert Habeck.Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka

Zu den Einrichtungen, die ab Mitte März von der Impfpflicht betroffen sind, gehören neben Pflegeheimen auch Kliniken, Arztpraxen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, sozialpädagogische Einrichtungen und Rettungsdienste.

Die Gesetzesnovelle hat in den vergangenen Monaten für kontroverse Debatten gesorgt. Kritikerinnen sehen in einer Pflicht eine Beschneidung von Grundrechten.

Auch unter Pflegerinnen und Pflegern gab es Widerstand, manche drohten sogar mit einer Kündigung, sollten sie zu einer Impfung gezwungen werden.

Die AfD stimmte gegen das Gesetz, die Linke enthielt sich

Auch im Bundestag sind die Meinungen gespalten. Für den Gesetzentwurf stimmten am Freitag 571 Abgeordnete, es gab 80 Nein-Stimmen und 38 Enthaltungen. Die CDU stimmte mit den Parteien der Ampel-Fraktionen für den Entwurf. Die AfD stimmte dagegen, die Linksfraktion enthielt sich.

Anderen Experten, wie dem HNO-Arzt und Aktivist gegen sogenannte Pseudomedizin, Christian Lübbers, geht das Gesetz nicht weit genug.

Bei der Evangelischen Heimstiftung gibt es laut Sprecherin Alexandra Heizereder kaum Ablehnung. "Auch ohne die Pflicht haben wir schon jetzt eine Impfquote von guten 80 Prozent unter den Mitarbeitenden", sagt Heizereder.

Sie führt aus:

"Wir merken wie allein schon die Diskussion über die Pflicht zu einer leichten Steigerung geführt hat. Die Mitarbeitervertretung empfiehlt die Impfung bei uns glücklicherweise nachdrücklich."

Die Stiftung möchte künftig noch mehr Beratungsangebote machen. "Sodass wir davon ausgehen, dass wir die allermeisten Mitarbeitenden bis März nächstes Jahr überzeugt haben, sich Impfen zu lassen", sagt die Sprecherin.

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