Instagram will Kinder mit FSK-Freigabe besser auf seiner Plattform schützen
Instagram möchte Teenager auf seiner Plattform besser schützen. Dafür gibt es bereits das Teen-Konto für 13- bis 17-Jährige. In diesen Konten gelten automatische Schutzbeschränkungen, die nur durch die Autorisierung eines Elternteils geändert werden können.
Mit den Teenie-Konten sollen die Kernprobleme der Nutzung von Instagram adressiert werden, die viele Eltern sehen: ungewollter Kontakt durch Fremde, Inhalte, die nicht kindgerecht sind, und die Regulierung der Zeit, die auf der Plattform verbracht wird.
Die Teenie-Konten sind automatisch private Konten. Dadurch gelten Einschränkungen dazu, wer sie kontaktieren kann. Außerdem sind die Konten so eingestellt, dass potenziell beleidigende Kommentare und Nachrichtenanfragen mit der strengsten Einstellung verborgen werden.
Bereits über 100 Millionen Teenager nutzen ein Teenie-Konto bei Instagram. Laut Aussage der Plattform bleiben auch ganze 97 Prozent bei den strikten Voreinstellungen der Konten. Nun will Instagram bei den erlaubten Inhalten noch einmal nachschärfen.
Instagram will Jugendliche besser schützen: FSK-Richtlinien kommen
Instagram bekommt deswegen ein neues Jugendschutz-Update und orientiert sich dabei an etwas, das man sonst nur aus dem Kino kennt: Filmratings.
Künftig sollen Inhalte für Teenager so gefiltert werden, dass sie in etwa dem entsprechen, was man in einem PG-13-Film (in Deutschland vergleichbar mit FSK 12) zu sehen bekommt.
Was das für Instagram bedeutet, erläutert Dr. Alexander Kleist, Head of Instagram & Threads, Public Policy, Europe bei Meta gegenüber watson:
Jugendliche sehen mit der neuen Kategorisierung weiterhin normale Instagram-Inhalte, aber vulgäre Sprache, anzügliche Themen oder riskante Stunts sollen deutlich seltener auftauchen oder gar nicht mehr angezeigt werden. Auch gefährliche Trends sollen verstärkt herausgefiltert werden.
Instagram führt die Kategorisierung als Voreinstellung ein. Alle User:innen unter 18 Jahren bekommen diese automatisch und können sie nur mit Erlaubnis der Eltern deaktivieren.
Außerdem gibt es eine neue, noch strengere Option namens "Limited Content". Sie filtert zusätzliche Inhalte heraus und soll Eltern mehr Kontrolle darüber geben, was ihr Kind sieht. Unter dieser Einstellung sollen nur noch Inhalte zu sehen sein, die für Kinder unter 13 Jahren geeignet sind.
Eltern gestalten Richtlinien für Content auf Instagram aktiv mit
Um besser zu verstehen, welche Inhalte Eltern selbst als angemessen für ihre Kinder empfinden, hat die Plattform weltweit tausende Eltern befragt, wie sie Instagram-Inhalte für Teenager:innen einschätzen würden. Mehr als drei Millionen Bewertungen flossen in die neuen Richtlinien ein.
"Es gibt außerdem eine neue Möglichkeit für Eltern, Inhalte zu melden," fügt Dr. Alexander Kleist hinzu. "Sollten die Eltern der Meinung sein, dass Inhalte für Kinder und Jugendliche ungeeignet sind, können sie dies melden. Wenn diese Inhalte nicht bereits verborgen sind, werden sie priorisiert geprüft. Damit können wir unsere Filter weiter verbessern und genauer abstimmen, welcher Content Kindern zukünftig ausgespielt wird."
In der Debatte um Teenie-Konten taucht verständlicherweise auch die Frage auf, inwiefern Plattformen sichergehen können, dass Jugendliche keine falschen Angaben zum Alter machen.
Meta, der Konzern hinter Instagram, setzt dabei auf Altersvorhersage-Technologie, um auch jene Jugendlichen zu schützen, die bei der Anmeldung ein falsches Alter angeben.
Auch ergreife der Konzern Maßnahmen, um Falschangaben beim Alter und der elterlichen Aufsicht zu verhindern. Um zu bestätigen, dass jemand wirklich die Berechtigung hat, ein Teenie-Konto zu beaufsichtigen, würde ebenfalls eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehöre, dass ein Elternteil nur eine bestimmte Anzahl an Konten beaufsichtigen dürfe. Zudem darf ein solches Konto für Jugendliche nicht selbst ein anderes beaufsichtigen.
Insgesamt gibt es aber noch Luft nach oben, was den Schutz Jugendlicher im Internet auf EU-Ebene angeht. Dr. Alexander Kleist sagt dazu: