Tomatensuppe mit Mozzarella, Lasagne und Wein: Heute gönnen sich Hubert und Matthias Fella mal etwas. Die beiden Promis nehmen teil an der RTL2-Show "Promis auf Hartz IV" und haben die vergangenen drei Wochen ordentlich gespart, um das Sozialexperiment mit einem kleinen Festessen für die Nachbarn abzuschließen.
Getrübt wird die Feier allerdings mal wieder vom leidigen Thema Geld. Diesmal ist allerdings nicht das dürftige Hartz-IV-Budget, das den Fellas während des Experiments zur Verfügung steht, Grund für schlechte Stimmung. Sondern die Finanzen der geladenen Gäste, Rentnerin Frau Engelskirchen und Ehepaar Kathrin und André, die ebenfalls von Hartz IV leben.
Normalerweise pflegen Hubert und Matthias einen recht üppigen Lebensstil. Für "Promis auf Hartz IV" haben die beiden Reality-TV-Stars Champagner aus goldenen Gläsern und die Villa mit traumhaftem Ausblick gegen Toastbrot mit Ketchup und den Plattenbau in Berlin-Marzahn getauscht. Für das dreiwöchige Experiment hatte das Paar, entsprechend dem Hartz-IV-Satz, 450 Euro zur Verfügung.
Obwohl das knappe Budget immer wieder zu Streit zwischen den beiden geführt hat – Hubert wollte zum Beispiel unbedingt einen Fernseher kaufen, während Matthias lieber gespart hat –, haben die Fellas gut gewirtschaftet.
Für die letzte Woche des Experiments haben sie noch 200 Euro übrig und laden nun ihre Nachbarn zu Wein und Abendessen ein. Vorbei kommt Frau Engelskirchen, die den Fellas schon öfter zum Beispiel mit Werkzeug ausgeholfen hat. Auch Kathrin und André, die den Reality-Show-Stars beim Erstellen ihrer Lebensläufe für das Jobcenter geholfen haben, nehmen an der kleinen Feier teil.
Selbstverständlich kommt beim Essen die Sprache auf Hartz IV – denn auch Kathrin und André beziehen Leistungen vom Jobcenter. 800 Euro stehen ihnen beiden monatlich zur Verfügung, zusätzlich übernimmt der Staat Kosten für Wohnen und Heizung. Matthias fragt, ob das wenige Geld denn zum Leben reicht.
"Man kriegt das schon hin", antwortet Kathrin. Auch Matthias schlussfolgert, eigentlich sei das "schon relativ viel Geld". Nur Frau Engelskirchen wirkt während des Gesprächs etwas angespannt. Der Grund dafür wird bald deutlich: Obwohl die 80-Jährige als Lehrerin gearbeitet hat, muss sie mit nur 800 Euro Rente monatlich über die Runden kommen. Damit steht ihr kaum mehr Geld zur Verfügung als einer Hartz-IV-Empfängerin.
Matthias zeigt sich empört – und unangenehm berührt, dass die ältere Dame und das arbeitslose Paar Kathrin und André finanziell etwa gleichauf liegen: "Sie kriegt bisschen mehr wie 800 Euro Rente und dann sitzen halt zwei junge Personen da und kriegen mehr Stütze, also mehr Hartz IV wie eine Frau, die ihr Leben lang gearbeitet hat."
Auch Frau Engelskirchen findet es nicht ganz fair, dass ihr im Vergleich mit Langzeitarbeitslosen ähnlich wenig Geld zur Verfügung steht. Sie kommentiert:
Kathrin und André scheinen die harschen Worte mit Fassung hinzunehmen – zumindest wird durch das ernsthafte Gespräch die Stimmung beim Abendessen nur zeitweise getrübt.
Hubert und Matthias haben schließlich auch wenig Grund zum Trübsalblasen: Ihre Zeit als Hartz-IV-Empfänger ist schon bald vorbei. Ihre Nachbarn Frau Engelskirchen, Kathrin und André werden jedoch weiterhin schauen müssen, wie sie mit ihren knappen finanziellen Mitteln über die Runden kommen.
(ak)