Facebook gilt, insbesondere bei User:innen der jüngeren Generation, nicht mehr als das soziale Netzwerk der ersten Wahl. Umso mehr überraschen die Daten des Digital 2022 Global Overview Reports von Hootsuite. Demnach war Facebook im vergangenen Jahr weiterhin das weltweit meistgenutzte soziale Medium mit 2,91 Milliarden Nutzer:innen. Danach folgen Youtube (ca. 2,56 Milliarden), Whatsapp (2 Milliarden), Instagram (1,48 Milliarden) und Wechat (1,26 Milliarden).
Dennoch: In den Köpfen junger Menschen in Deutschland gilt Facebook als das Netzwerk für ältere Personen. Zahlen bestätigen diesen Eindruck: Laut Statista gaben im Jahr 2012 87 Prozent der befragten 17- bis 19-Jährigen in Deutschland an, Facebook zu nutzen, im Jahr 2021/22 waren es nur noch 29 Prozent.
Nun soll sich einiges ändern, wie Facebook-Chef Tom Alison ankündigt. Demnach gibt es jetzt eine neue Vision: nämlich die, "Facebook zum besten Ort für soziales Entdecken und Teilen zu machen". Dafür wartet das soziale Netzwerk mit einer Kehrtwende auf. Nicht zuletzt wegen der Konkurrenz durch Tiktok.
Neun Jahre ist es her, dass Facebook die Funktion seines Messengers in eine eigene App ausgelagert hat. Damals, im Jahr 2014, hatte die Änderung für kritische Kommentare gesorgt. Hauptpunkt der Kritik: Nutzer:innen benötigten von nun an zwei Apps. Das mache das Nutzungserlebnis komplizierter.
Nun, fast ein Jahrzehnt später, kommt die Kehrtwende. Meta will alle Facebook-Dienste wieder in einer einzigen App zur Verfügung stellen, wie der Facebook-Chef Alison in einem Post mit dem Titel "Facebook heute und morgen" ankündigte. Zunächst soll die "Wiedervereinigung" demnach getestet werden: "Wir testen die Möglichkeit, auf den Messenger-Posteingang innerhalb der Facebook-App zuzugreifen, und wir werden diese Tests bald ausweiten." Ziel der Änderung sei es, es den User:innen einfacher zu machen, sich zu verbinden und Beiträge zu teilen.
Meta möchte es auch möglich machen, von der Facebook-App aus Nachrichten an Instagram-Nutzer:innen zu senden, ganz ohne Messenger-App.
Doch warum die Änderung? Hintergrund der Entscheidung dürfte der Konkurrenzkampf mit der Kurzvideoplattform Tiktok sein, wie das Tech-Blog-Netzwerk "Engadget" mutmaßt. Denn: Die chinesische Plattform ist auf das Entdecken neuer Inhalte und auf die Unterhaltung ausgerichtet. Diese Nutzungsweise möchte Meta mit Facebook verstärken, um die Interaktionen auf der App anzukurbeln, wie es in dem Bericht weiter heißt. Das unkomplizierte Teilen von Inhalten ohne eine zweite App soll mehr Nutzer:innen anziehen und soziale Interaktionen erweitern.