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Steuerzahler im Fokus von Phishing-Betrügern: Vorsicht bei E-Mails

ARCHIV - 12.01.2017, Sachsen, Leipzig: Steuerfahnder nehmen an einer Razzia in einer Spielhalle teil. (zu dpa: �Mehr als 25 Millionen Euro hinterzogene Steuern aufgesp�rt�) Foto: Sebastian Willnow/dpa ...
Wenn es um Betrug mit Steuern geht, denkt man schnell an die Steuerfahndung.Bild: dpa-Zentralbild / Sebastian Willnow
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Steuer-Betrug 2.0: So dreist ist die neue Phishing-Welle

Sie sieht offiziell aus, klingt überzeugend und liefert eine detaillierte Begründung: Eine aktuelle E-Mail sorgt bei Empfänger:innen für Verunsicherung – zu Recht, wie sich zeigt. Die Verbraucherzentrale warnt.
16.08.2025, 11:5116.08.2025, 11:51
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Post vom Finanzamt? Da schlägt das Herz vieler ohnehin schon schneller. Noch komplizierter wird es, wenn plötzlich das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) als Absender auftaucht. Denn wo das BZSt draufsteht, geht es meist um Geld – und wer will da schon etwas verpassen?

Genau dieses Gefühl nutzen derzeit Kriminelle aus. Sie verschicken täuschend echt wirkende Nachrichten, die auf den ersten Blick nach offizieller Korrespondenz aussehen.

Verbraucherzentrale warnt Steuerzahler vor Phishing-Betrug

Doch der Schein trügt. Hinter den Mails steckt kein Amt, sondern eine Betrugsmasche.

So wird in einer derzeit kursierenden Mail laut der Verbraucherzentrale "dringend" dazu aufgefordert, über einen Link ein Portal zu öffnen und Unterlagen hochzuladen. Als Grund wird die "Überprüfung innergemeinschaftlicher Transaktionen" genannt. Im Betreff steht: "Bundeszentralamt für Steuern – Zugriff auf Mitteilung online". Klingt amtlich, ist es aber nicht.

Besonders perfide: Die Absender:innen liefern eine lange, pseudo-juristische Begründung, gespickt mit Fachbegriffen und Paragrafen. Das kann Vertrauen schaffen und Zeitdruck erzeugen.

So sieht die Phishing-Mail aus:

Bild
bild: verbrauchrzentrale

Bis zum 23. August sollen die Nachweise übermittelt werden, sonst drohen angeblich "Einschränkungen Ihrer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer". Die Absicht ist klar: Der Link soll übereifrig angeklickt und sensible Daten preisgegeben werden. Doch diese werden von Betrüger:innen missbraucht.

So erkennt man Betrüger: BZSt teilt Hinweise auf Phishing

Das echte BZSt teilt auf seiner Website einige Warnungen vor Phishing-Mails. Es weist außerdem darauf hin, dass es Zahlungsaufforderungen und sensible Mitteilungen meist per Post verschickt. Fordert eine E-Mail zum Öffnen eines Links auf, um Formulare auszufüllen, Daten hochzuladen oder Zahlungen zu leisten, ist daher größte Vorsicht geboten.

Außerdem seien bei offizieller Kommunikation in der Regel Kontaktdaten zu einer zuständigen Ansprechperson hinterlegt.

Weitere Anzeichen zum eigenständigen Erkennen eines Fakes:

  • Nicht klicken: Keine Links öffnen, keine Anhänge laden
  • Absender prüfen: Passt die Domain zu offiziellen Endungen? Tippfehler sind Warnzeichen
  • Quercheck: BZSt-Website selbst aufrufen, niemals den Mail-Link benutzen
  • Inhalt bewerten: Verlangt die Nachricht sensible Daten oder Eilzahlung? Sehr wahrscheinlich Phishing

Und wenn eine Nachricht ein mulmiges Gefühl auslöst: nicht reagieren und zuerst offiziell gegenprüfen. Bevor es zu spät ist.

Verdächtige Nachrichten können beim BZSt gemeldet werden. Eine individuelle Antwort erfolgt in der Regel nicht; Hinweise werden geprüft, und die Behörde leitet bei Bedarf rechtliche Schritte ein.

Transparenzhinweis

Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.

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Wer bereits reagiert, den Link geklickt, Daten eingegeben oder sogar überwiesen hat, sollte sofort mit seiner Bank in Kontakt treten, um die Betrüger:innen zu stoppen.

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