Transparenzhinweis
Dieser Artikel wurde von unserer Redaktion erstellt und überprüft. Dabei kamen auch KI-Tools zum Einsatz. Mehr Infos zu unserem Umgang mit KI gibt es hier. Fragen oder Hinweise gerne an redaktion@watson.de.
Dass Jugendliche sich von ihren Eltern missverstanden fühlen, ist nichts Neues. Aber jetzt zeigt eine Studie: Auch Künstliche Intelligenzen haben so ihre Probleme mit der Generation Alpha – also den Kids, die ungefähr ab 2010 geboren wurden.
Die Studie wurde nicht etwa von einem großen Tech-Konzern oder einer Elite-Uni veröffentlicht, sondern von Manisha Mehta, einer 14-Jährigen, die bald in die 9. Klasse kommt. Sie präsentierte ihre Ergebnisse auf der renommierten ACM-Konferenz in Athen – dort, wo sich normalerweise Fachleute zu Themen wie Fairness, Verantwortung und Transparenz bei KI treffen.
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Was Mehta laut "404 Media" herausgefunden hat: Die Art und Weise, wie Gen Alpha online kommuniziert – stark geprägt von Memes, Gaming und Social Media – überfordert sowohl Eltern als auch KI-basierte Moderationstools. Aussagen wie "let him cook", "ate that up" oder "got ratioed" können je nach Kontext völlig unterschiedlich gemeint sein – von ironisch bis beleidigend ist alles drin. Und genau das macht es schwierig, beleidigende Inhalte zu erkennen.
Gemeinsam mit 24 Freund:innen sammelte Mehta 100 typische Phrasen ihrer Generation und testete sie auf ihre Verständlichkeit, sowohl für Erwachsene (Eltern und Profis im Bereich der Content-Moderation) als auch für vier große KI-Modelle: GPT-4 (OpenAI), Claude (Anthropic), Gemini (Google) und Llama 3 (Meta).
Das Ergebnis: Nur die Gen-Alpha-Kids selbst checkten wirklich, was Sache ist. Sie schnitten in allen Kategorien mit über 90 Prozent ab. Eltern und professionelle Moderatoren schneiden mittelmäßig ab. Besonders bei Kontextverständnis und Risikoeinschätzung lagen sie mit teils unter 40 Prozent weit daneben. Die getesteten KIs sind nicht besser, auch sie landeten eher im "Eltern-Level".
Das Problem: Wenn weder Menschen noch Maschinen wirklich verstehen, was in der Kommentarspalte eines 12-Jährigen abgeht, bleibt Online-Mobbing oft unentdeckt. Laut Mehta erkennen Eltern im Schnitt nur ein Drittel der Fälle, in denen ihre Kinder online beleidigt oder ausgegrenzt werden.
Mehta beschreibt ihre Generation als "komplett post-iPhone". Schon im Kindergartenalter verbringen viele Kids viel Zeit im Internet, oft unbeaufsichtigt. Und weil die Menge an Inhalten riesig ist, übernimmt meist die KI das Moderieren.
Nur: Die versteht den Sprachcode der jungen Generation nicht. Vor allem bei neuen Begriffen wie "skibidi" oder "gyatt", die innerhalb weniger Wochen auftauchen, ihre Bedeutung ändern oder ironisch genutzt werden, versagen die Systeme.
Die Sprachentwicklung bei der Gen Alpha ist so rasant, dass selbst topaktuelle Trainingsdaten der KIs schnell veralten. Wenn alle paar Monate neue Insider-Begriffe auftauchen, kommt die Technologie einfach nicht hinterher.
Die Studie zeigt deutlich: Weder Erwachsene noch aktuelle KI-Systeme sind in der Lage, die Kommunikationsweise von Gen Alpha adäquat zu verstehen – geschweige denn zu moderieren. Und das macht diese Generation im Internet besonders verletzlich.
Mehta fordert deswegen bessere, jugendgerechtere Systeme. Vor allem aber müssen Eltern und Plattformen sich darüber bewusst werden, dass "Jugendsprache" längst mehr ist als ein paar komische Wörter.