Wenn Jugendliche die erste Reise "ohne Mama und Papa" machen, fühlt sich das für sie oft nach der absoluten Freiheit an. Endlich ausschlafen, endlich keine nervigen Museen mehr besuchen und endlich einfach mal Party machen.
Je älter man wird, desto eher nähern sich viele aber doch jenem Urlaubsstil an, den sie aus dem eigenen Elternhaus kennen. Aktuell geht der Trend dorthin, dass junge Menschen allgemein mehr auf die Reiseart setzen, die eigentlich vorrangig Boomern zugeschrieben wird: All-inclusive.
Denn laut einer Umfrage des Reiseanbieters "Expedia" haben viele Deutsche ihre Meinung zu Pauschalreisen im vergangenen Jahr geändert. So gaben 30 Prozent der Befragten aus der Gen Z an, dass sie jetzt ein positiveres Bild von All-inclusive-Hotels hätten als zuvor.
Als Vorteil in dieser Kategorie sehen die jungen Menschen vor allem den Restaurantbesuch vor Ort an. 49 Prozent der Befragten hoben positiv hervor, dass sie durch das All-inclusive-Angebot nicht jeden Abend nach einem Restaurant suchen müssten.
Weitere Gründe für die Wahl eines All-inclusive-Hotels sind laut der Pressemitteilung von "Expedia" ein Gefühl von Luxus vor Ort sowie das verringerte Stresspotenzial.
Dieser Trend lässt sich allgemein im Reiseverhalten der jüngeren Generation erkennen. Laut einer Umfrage von FeWo direkt wünschen sich 88 Prozent der Befragten einen Urlaub im Jomo-Stil.
Im Gegensatz zu Fomo (fear of missing out) ist mit Jomo (joy of missing out) der bewusste Genuss vom Nichtsmachen gemeint. Während viele früher keine Sehenswürdigkeit im Urlaubsort verpassen wollten, liegt der Fokus heute immer mehr auf Entspannung.
Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich durch einen Jomo-Urlaub ihr Schlaf verbessert und Angstgefühle gelöst werden.
Um so richtig in den Entspannungsmodus zu kommen, gönnen sich viele Deutsche mittlerweile auch einen ausgedehnten Langzeiturlaub. So stellte Fewo Direkt fest, dass im vergangenen Jahr immer mehr Menschen nach Aufenthalten über vier Wochen gesucht hätten.
Am meisten wurde demnach nach entsprechenden Ferienhäusern in Dänemark und Schweden Ausschau gehalten. Doch auch nach Langfristaufenthalten an der Nord- und Ostsee suchten die Menschen der Erhebung zufolge deutlich häufiger als noch im vergangenen Jahr.
Expert:innen sprechen in Bezug auf die Reiseziele für solche Aufenthalte vom Trend der "Coolcation". "Hitzewellen werden häufiger und immer mehr Menschen denken darüber nach, einen Teil des Sommers in Regionen mit angenehmerem Klima zu verbringen", erklärt Susanne Dopp, Sprecherin von FeWo-direkt. "Analog zum Überwintern ist das Phänomen des Übersommerns entstanden."
Wenn es um eine Reise in ein All-inclusive-Hotel geht, geht der Trend hingegen eher in die Ferne. Anhand von Suchanfragen für den anstehenden Sommer stellt "Expedia" seinerseits fest, dass vor allem Ziele wie Mauritius oder Mexiko immer mehr im Kommen sind.
