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Twitter wird zu X: User reagieren mit Spott – und Musk droht Ärger

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Twitter-Nutzer:innen müssen sich nun an eine weitere Neuerung gewöhnen.Bild: dpa / Monika Skolimowska
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Twitter wird X: User reagieren mit Häme – Musk droht rechtlicher Ärger

25.07.2023, 14:0625.07.2023, 14:19
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Es vergeht kaum ein Tag, an dem Elon Musk nicht mit neuen Ideen zum Thema Twitter in den Schlagzeilen steht. Mit seiner neuesten Änderung hat der Milliardär jedoch buchstäblich den Vogel abgeschossen: Twitter heißt nun X und auch der blaue Vogel im Logo wurde durch ein schlichtes Bild des Buchstabens ersetzt.

Das ist nur die jüngste in einer Reihe von Neuerungen, die der 52-jährige Tech-Milliardär an der Social-Media-Plattform vorgenommen hat, seit er sie im vergangenen Jahr anscheinend aus einer Laune heraus für 44 Milliarden Dollar gekauft hatte. Unter der Leitung von Musk führte Twitter ein Abo-System ein, bei dem sich Nutzer:innen einen blauen Haken kaufen konnten. Dieser war zuvor nur verifizierten User:innen vorbehalten.

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Elon Musk steht auch hinter dem E-Auto-Konzern Tesla.Bild: IMAGO/Political-Moments

Die Richtlinien auf Twitter änderten sich ebenfalls: Hate Speech nahm auf dem Portal zu, die Zahl antisemitischer Tweets hat sich fast verdoppelt. Viele Twitter-Nutzer:innen hofften auf eine Plattform, auf die sie ausweichen können, doch die Alternative Mastodon konnte sich bislang noch nicht durchsetzen und Meta mit Threads steht erst noch in den Startlöchern.

Nun hat Elon Musk Nägel mit Köpfen gemacht und die Twitter-Marke so stark verändert, dass User:innen das Gefühl bekommen, eine andere Plattform zu nutzen.

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Spott für neues Twitter-Logo

Der Spott für die seltsame Namens- und Logoveränderung ließ im Internet und auf der Plattform selbst nicht lange auf sich warten. So twitterte die US-amerikanische Version der Sesamstraße über ihren Account ein Bild aus der Sendung: den Buchstaben X mit einem Mikrofon. Dazu schrieb die Sesamstraße: "X wird später am heutigen Tag eine Pressekonferenz abhalten."

Auch die Sprach-Lernapp Duolingo, die für ihre frechen Memes bekannt ist, beteiligte sich an der Häme. Der Twitter-Account postete ein Meme, bei dem die Duolingo-Eule freudig auf dem Grab des Twitter-Vogels steht. Dazu schreibt Duolingo: "Macht mich das jetzt zum Alpha-Vogel?"

Musk will Neologismus etablieren

Statt einen Tweet auf Twitter abzusetzen, sollen Nutzer:innen künftig einen "Xeet" auf X posten. Die Änderung von Tweet auf Xeet rief ebenfalls große Belustigung hervor. Eine Nutzerin wies das Unternehmen darauf hin, dass ein X in einigen Sprachen und "großen Teilen der Welt" als "sch" ausgesprochen wird. Ein Xeet würde somit quasi schnell zum Sheet.

X als Name ist bereits registriert

Der Konzern könnte bald noch ein größeres Problem bekommen, als nur eine weltbekannte Marke verändert zu haben. Rechtlich könnte es problematisch werden, da zwei Tech-Giganten sich das X ebenfalls schon gesichert haben.

Der Buchstabe und auch das Logo sind in Verbindung mit sozialen Medien ein eingetragenes Warenzeichen von Meta. Auch Microsoft hält Rechte am Namen X. Und damit sind die beiden Konzerne nicht einmal die einzigen. Der US-amerikanische Markenanwalt Josh Gerben sagte gegenüber Reuters:

"Es gibt eine hundertprozentige Chance, dass Twitter von jemandem verklagt wird. In den USA gibt es fast 900 aktive Warenzeichen-Registrierungen für den Buchstaben X in einer Vielzahl an Branchen."

Polizei stoppt Namensänderung

Auch offline stößt Elon Musk mit seiner Aktion auf Probleme. An der Firmenzentrale in San Francisco sollte das Logo angepasst werden, aus "@twitter" an der Fassade sollte ein X werden.

24.07.2023, USA, San Francisco: Arbeiter in der Twitter-Zentrale beobachten aus einem Fenster, wie ein Arbeiter das Twitter-Schild am Gebäude entfernt. Foto: Godofredo A. Vásquez/AP +++ dpa-Bildfunk + ...
Prioritäten: Erst einmal soll das alte Logo weg. Bild: AP / Godofredo A. Vásquez

Nachdem Arbeiter einige Buchstaben entfernt hatten, wurden sie von der Polizei gestoppt: Das Gebäudemanagement sei nicht informiert gewesen. Kurz durften die Handwerker ihre Arbeit wieder aufnehmen und das "i" beseitigen, bevor sie schließlich dauerhaft gestoppt wurden.

Möglicherweise braucht das Unternehmen eine Genehmigung der Stadt, um die Fassade des Hauses zu verändern. Dies muss erst geklärt werden. So stehen vorerst nur noch die Buchstaben "er" am Gebäude.

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