Immer kreativer werden Betrüger:innen beim Versuch, Menschen um ihr hart erspartes Geld zu bringen. Erfolgreich ist vor allem der Trick, drohende Warnungen auszusprechen, wie "überweisen Sie sofort, um ein gerichtliches Verfahren abzuwenden".
Um sich den Stress zu sparen, überweisen manche übereifrig hohe Summen – ohne die Drohung zu hinterfragen.
Damit möchte eine Bank nun Schluss machen, daher führt sie ein Überweisungslimit ein. Das bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch einen Haken.
Mitte Mai 2025 tritt bei der ING eine bedeutende Neuerung in Kraft: Die Bank führt für alle Giro- und Extra-Konten ein tägliches Standardlimit für Überweisungen in Höhe von 2000 Euro ein.
Diese neue Regelung betrifft sämtliche Transaktionen, die Kundinnen und Kunden über das Online-Banking oder die ING-App durchführen. Das kann in bestimmten Situationen aber auch Einschränkungen mit sich bringen.
"Für manche Überweisungen kann das Standardlimit nicht ausreichen – zum Beispiel beim Kauf eines neuen Autos", räumt die Bank in einer Mitteilung ein. Daher gibt es künftig die kostenlose Möglichkeit, das Überweisungslimit individuell anzupassen – entweder dauerhaft oder zeitlich befristet für eine einzelne Überweisung oder für einen bestimmten Kalendertag.
In der ING-App lässt sich die Verwaltung des Limits unter "Service" finden, im Online-Banking unter "Einstellungen".
Wer das Limit anpasst, muss jedoch mit einer Wartezeit rechnen: Aus "Sicherheitsgründen" wird eine Erhöhung erst nach vier Stunden wirksam. Die Bank schreibt in ihrer Mitteilung: "Die Wartezeit trägt dazu bei, Ihr Geld zu schützen und Sie vor unüberlegten Überweisungen unter Druck zu bewahren".
Die Bank rät ihren Kund:innen dazu, geplante größere Überweisungen frühzeitig zu prüfen und gegebenenfalls das Limit rechtzeitig zu erhöhen.
Die ING stellt klar, dass die neuen Regelungen ausschließlich für Einzelüberweisungen gelten, die aktiv über die App oder das Online-Banking angestoßen werden. Daueraufträge und bereits terminierte Überweisungen sind vom neuen Limit nicht betroffen. Ebenso sind Überweisungen vom Extra-Konto auf ein hinterlegtes Referenzkonto nicht von der vierstündigen Wartezeit betroffen.
Die Bank wolle zusätzliche Informationen an ihre Nutzer:innen versenden, "sobald die neuen Überweisungslimits in der ING App und im Online-Banking verfügbar sind".