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Salt-Chip-Challenge erobert Tiktok – Experten warnen vor Risiken

Salzige Snacks sind genauso beliebt wie ungesund – doch ein neuer Chip überragt sie alle.
Salzige Snacks sind genauso beliebt wie ungesund – doch ein neuer Chip überragt sie alle.Bild: Screenshot tiktok / RYANEATSS
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Salt-Chip-Challenge erobert Tiktok – Experten warnen vor Risiken

07.02.2024, 07:32
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Nach der Challenge ist vor der Challenge: Wurde in den letzten Monaten noch der schärfste Chip getestet, sorgt nun der salzigste für Aufsehen. Und das nicht nur bei Menschen auf Social Media, sondern auch bei Mediziner:innen.

Bereits die Hot-Chip-Challenge erfreute sich großer Beliebtheit. Das Prinzip: Teilnehmende versuchen einen einzelnen Chip, gewürzt mit der schärfsten Chili-Sorte der Welt, Carolina Reaper, zu verzehren und filmen sich dabei. Der Trend geriet jedoch spätestens nach dem ersten Todesfall in große Kritik und ist mittlerweile unter anderem in Deutschland nicht mehr zu kaufen.

Anscheinend erkannten Hersteller daher eine Marktlücke und haben einen neuen fragwürdigen Chip erfunden: den Salt Chip. Man könnte nun denken, dass dieser nach den schlimmen Erfahrungen mit dem scharfen Vorgänger nicht ebenfalls gesundheitsgefährdend ist. Doch genau davor warnen jetzt Verbraucherschützer:innen.

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Verbraucherzentrale warnt vor Salt-Chip-Challenge

Interessierte können den Snack für happige 14,99 Euro im eigens dazu erstellten Online-Shop ergattern. Wie schon beim Hot Chip enthält die Verpackung nur einen einzigen Chip. Dennoch nahmen fleißig viele Leute an der Mutprobe teil.

Die Salt-Chip-Challenge ging wie ihr Vorgänger viral. Das erste vom gleichnamigen Tiktok-Account gepostete Video erreichte gleich 13,4 Millionen Views. Viele User:innen folgten der Aufforderung und posteten Videos, wie sie mit dem Salt Chip kämpfen.

Doch Obacht: Verbraucherschützer:innen raten vom Verzehr der extremen Chips ab.

Obwohl Hersteller MAC UG im Online-Shop schreibt, der Chip habe "keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen", warnt die Verbraucherzentrale Hessen vor den Folgen des Verzehrs. Dieser könne zu "Brechreiz und Kopfschmerzen" führen.

Die Verbraucherschützer:innen geben an, dass der Snack zu satten 40 Prozent aus Salz besteht. Das sind ganze zwei Gramm Salz pro Stück – und deckt den für Erwachsene empfohlenen maximalen Tagesbedarf zu einem Drittel ab.

Immerhin gibt es auch eine kleine Entwarnung: "Bei über 16-Jährigen hinterlässt ein einmaliger Verzehr keine bleibenden Schäden." Pluspunkt für den Hersteller: Auf der Salt-Chip-Seite heißt es, das Produkt dürfe "nicht von Personen unter 16 Jahren gegessen werden!"

Dennoch kommt zu den kurzfristigen Auswirkungen auch der langfristige Einfluss auf den Körper hinzu. Die Verbraucherzentrale Hessen macht daher im Zusammenhang mit den Chips explizit darauf aufmerksam, dass ein zu hoher Salzkonsum das "Risiko für Bluthochdruck und in Folge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Schlaganfall und Herzinfarkt" steigert.

Folgen der Hot Chip Challenge waren verheerend

Es bleibt zu hoffen, dass die Salt-Chip-Challenge nicht zu derart schlimmen Ereignissen führt wie ihr Vorgänger. Nachdem der Hot-Chip- beziehungsweise One-Chip-Trend harmlos gestartet war, nahmen schnell die Beschwerden über ernstzunehmende gesundheitliche Folgen zu. Als ein Teenager im September 2023 in den USA nach der Mutprobe starb, nahm der dortige Hersteller Paqui das Produkt vom Markt.

Auch in Deutschland wurden die Behörden auf ähnliche Artikel aufmerksam. Hierzulande starb zum Glück niemand, dennoch kam es etwa zu Krankenhauseinweisungen. Im November 2023 stoppte ein tschechischer Produzent den Export seiner "Hot Chips" nach Deutschland dann, nachdem diese sowieso schon zu regionalen Verboten geführt hatten.

Supermarkt: Krebserregender Stoff enthalten – Süßigkeit wird zurückgerufen

Süßigkeiten und Snacks aus den USA sind in Deutschland aufgrund ihres kreativen Designs und cleverer Vermarktung immer wieder im Trend. Regelmäßig setzen sich manche Marken auch langfristig durch. Bekannte Beispiele sind Oreo-Kekse, M&M's oder Jelly Beans.

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