Obwohl sie eine relativ große Fanbase haben, sind Kryptowerte nach wie vor ein Nischenthema. Einige Finanzexpert:innen sehen darin eine Geld-Revolution, andere nur ein paar Spekulationsobjekte mit heftig schwankenden Kursen. Doch egal, wie man zu dem Thema steht: Fakt ist, dass die meisten von ihnen enorme Energiefresser sind.
Da wäre zum Beispiel der Bitcoin. Laut Daten des Cambridge Center for Alternative Finance lag der Energiebedarf des weltweiten Bitcoin-Netzwerks Ende 2022 bei rund 90 Terrawattstunden. Umgerechnet sind das etwa 0,4 Prozent des weltweiten Energiebedarfs. Und das für etwas, das es im Grunde nicht braucht.
Wie heftig der Strombedarf dafür ausfallen kann und welche Kosten dafür anfallen, musste eine Airbnb-Vermieterin auf unangenehme Weise erfahren. Sie stellte daraufhin neue Regeln auf.
Die Vermieterin hatte ihre Wohnung einer Gruppe für mehrere Wochen zur Verfügung gestellt. Sie staunte nicht schlecht, als ihre Gäste in dieser Zeit eine Stromrechnung von 1500 US-Dollar erzeugten, berichtete unter anderem "golem". Die hohen Kosten schienen ihr verdächtig, weshalb sie ihre Gäste damit konfrontierte.
Schließlich stellte sich heraus: Die Mieter nutzten die Wohnung für Krypto-Mining, also um Kryptowährung zu schürfen. Dabei stellen sie – stark vereinfacht gesagt – Rechenleistung zur Verfügung, um zum Beispiel neue Bitcoins zu erzeugen und das Netzwerk selbst abzusichern.
Zudem bastelten sie sich einen Ladeanschluss für ein Elektroauto, um es vor der Ferienwohnung zu laden.
Wie gesagt: Der Prozess ist verdammt energieaufwändig und braucht Computer mit ordentlich Leistung, damit sich das auszahlt.
Die Mieter zeigten sich einsichtig, als die Vermieterin sie darauf ansprach. Sie beglichen die Rechnung, gaben zudem an, in den drei Wochen dort Kryptowährung für 100.000 US-Dollar geschürft zu haben.
Laut dem Portal "Protos" berichtete ein weiterer Airbnb-Vermieter, dass der Stromverbrauch in seiner Ferienwohnung deutlich angestiegen sei. Auch dort war offenbar das Schürfen von Krypto-Währung der Grund. Laut dem Eigentümer kam so eine Stromrechnung von 6000 US-Dollar zustande. In Airbnb-Foren wird das Problem auch häufiger thematisiert.
Wegen des enormen Energieverbrauchs wird das Schürfen von Kryptowährung regelmäßig kritisiert. Die Airbnb-Vermieterin mit der 1500-Dollar-Rechnung hat mittlerweile ein Verbot für Kryptomining in den Nutzungsbedingungen ihrer Ferienwohnungen aufgenommen.