Die Frage, welche Kleidung man mit in den Urlaub nehmen soll, stellt sich vor jeder Reise neu – schließlich hängt dies von vielen Faktoren ab. Etwa der zu erwartenden Temperatur oder der Art der Reise. Mitunter gibt es in Hotels, Kreuzfahrtschiffen und anderen Locations unterschiedliche Kleiderordnungen, die dabei eine Rolle spielen.
Auf Social Media ist kürzlich eine hitzige Debatte um sogenannte "budgie smugglers" auf Kreuzfahrtschiffen entbrannt. Das sind eng anliegende Männerbadehosen, die auch als Speedos bekannt sind. Bei einigen Passagier:innen sind die knappen Badehosen offenbar nicht gern gesehen.
Besonders auf Schiffsreisen durch die USA und die Karibik heizt die Wahl der Badekleidung die Gemüter auf. Einer der zentralen Streitpunkte ist die Kleiderordnung in den Speisesälen der Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean und Carnival Cruise Line, wie das "Hamburger Abendblatt" berichtete.
Laut der US-Website "Chron" verbieten beide Reedereien theoretisch das Tragen von Shorts und Hüten in diesen Bereichen. Doch in der Praxis werden diese Regeln nur selten durchgesetzt. Viele Crewmitglieder drücken bei Verstößen ein Auge zu, um Konflikte mit den Gästen zu vermeiden.
Auf die jüngsten Diskussionen reagierte nun auch die Reederei Carnival Cruise Line öffentlich. John Heald, Markenbotschafter des Unternehmens, nahm auf Facebook Stellung zu der Frage: "Warum dürfen Männer auf dem Lido-Deck superenge Badehosen tragen, obwohl Familien in der Nähe sind?" Diese Frage war vorher auch in der Community auf der Facebook-Seite der Reederei ein riesiges Thema und Gegenstand kontroverser Debatten.
Heald stellte klar, dass es durchaus Einschränkungen für die Badekleidung gebe. So seien Speedos am Buffet beispielsweise nicht erlaubt. "Die Crew tut alles, was in ihrer Macht steht, um den Leuten zu sagen, dass sie sich bedecken sollen. Bei Hunderten von Gästen, die kommen und gehen, erwischt sie nicht immer jeden", erklärte Heald. Am Pool hingegen seien die engen Badehosen gestattet. Die einzige Kleiderordnung für diesen Bereich sei, dass Frauen Oberteile tragen müssen.
Die Reederei sieht in der zunehmenden Nutzung von Social Media eine Ursache für die erhitzten Debatten. "Im Zeitalter der sofortigen Social-Media-Reaktionen ist es extrem leicht, zu jammern. Das war nicht annähernd so oft der Fall, als die Gäste noch ohne Smartphone auf Reisen waren", sagte er.
Die Kleiderordnung variiert je nach Reederei und Reiseziel. Insofern sollte man sich vor der Reise bereits darüber informieren, welche Regeln gelten. Generell ist tagsüber legere Kleidung auf den Schiffen angemessen. Badebekleidung ist am Pool erlaubt, sollte jedoch in Restaurants und anderen Innenbereichen vermieden werden. Für Abendveranstaltungen gibt es oft eine spezifische Kleiderordnung, die von sportlich-elegant bis hin zu formell reicht.
Besondere Aufmerksamkeit verdient das Kapitänsdinner, das meist der formellste Abend einer Kreuzfahrt ist. Hier wird in der Regel elegante Abendkleidung erwartet. Männer sollten einen Anzug oder Smoking tragen, Damen greifen zu einem Cocktail- oder Abendkleid. Einige Reedereien erlauben allerdings auch elegante Freizeitkleidung – es lohnt sich daher, die Vorgaben im Vorfeld zu prüfen.
Beachten sollte man auch die Temperaturen. Diese können an Bord eines Kreuzfahrtschiffes stark variieren. Während die Innenbereiche oft angenehm klimatisiert sind, kann dies je nach persönlichem Empfinden kühl wirken. Eine leichte Jacke oder ein Pullover sind daher Pflichtprogramm für den Koffer. Auf dem Deck kann es, besonders abends oder auf nördlichen Routen, kühl und windig werden.