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Neues Programm auf Github macht Deepfake-Erstellung noch mal deutlich leichter

Gruselig: das Github-Tool zum Gesichtstausch.
Gruselig: das Github-Tool zum Gesichtstausch.Bild: Screenshot/Github / Screenshot/Github
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Neues Deepfake-Tool besser als je zuvor – erste Probleme und Befürchtungen tauchen auf

14.08.2024, 09:05
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Es ist eine traurige Begleiterscheinung des Internets, dass Falschinformationen allerlei Kanäle fluten. Auf Social-Media-Plattformen veröffentlichen Menschen reihenweise vermeintliche Fakten und darüber hinaus gibt es sogar Online-Medien, die zwecks ideologischer Fehlleitung tagtäglich Artikel zu angeblichen Sachverhalten veröffentlichen. Einem Faktencheck halten sie zwar nicht stand, online verfügbar sind sie trotzdem.

Deepfakes treiben das Problem der Wahrheitsverschleierung noch eine Stufe weiter. Mittlerweile ist es möglich, ganze gefakte Video- und Bildmontagen zu erstellen, zum Beispiel Taylor-Swift-Pornos. Tools dafür gibt es zuhauf. Normalerweise sind die Fakes leicht zu durchschauen. Nun gibt es ein neues Programm, bei dem sich Realität von Fake nicht mehr so leicht unterscheiden lässt.

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Tool zum Gesichtstausch hilft beim Erstellen von Deepfakes

Auf der Plattform für Software-Entwickler:innen Github gibt es nun ein besonders effizientes Programm zum Gesichtstausch, ein Face-Swap-Tool. Das Besondere dabei: Für ganze Videoclips oder auch Streams braucht es offenbar lediglich ein Foto von der Person, mit der man tauschen möchte.

Die Ergebnisse sehen verblüffend echt aus. Bewegungen oder auch Gesten wie Lachen führen nicht dazu, dass das Bild verzerrt. Sogar Schatten und Lichteinfall, zwei Hauptprobleme bei Deepfakes, bleiben weiterhin glaubhaft. Wer den Tausch macht, wird quasi zu der gewünschten Person.

Möglich wäre das also mit prominenten Personen wie Elon Musk, aber auch einfachen Privatpersonen, zum Beispiel via Familienfotos. Das bietet einen gewaltigen Spielraum. Entsprechend besteht die Möglichkeit, dass Nutzer:innen das Tool missbrauchen.

Wegen Deepfake vor Gericht?

Auf Reddit wittern bereits einige Nutzer:innen Gefahren, natürlich mit dem plattformtypischen Galgenhumor. Ein Nutzer schreibt etwa, dass es möglich wäre, Clips mit Straftaten zu erstellen, um andere zu pranken. Ein anderer wiederum, dass er demnächst vor Gericht stehen wird, ohne irgendwas verbrochen zu haben. Die Kommentare findest du hier.

Berechtigt sind die Sorgen allemal. Von einfacher Bloßstellung bis hin zum Anhängen von Straftaten ist mit derlei Deepfake-Tools alles möglich, um einer Person zu schaden. Dessen sind sich auch die Entwickler:innen bewusst.

Sie schreiben, dass das Tool eigentlich dazu dient, Künstler:innen in der KI-generierten Medienbranche zu helfen – etwa beim Erstellen von Animationen. Entsprechend hoffen sie auf einen verantwortungsvollen Umgang. Nur ist das im Internet bekanntlich leichter gesagt als getan.

Bin ich zu feige, wenn ich mit der Familie nicht über Politik diskutiere?
Wir alle fragen uns manchmal, ob mit uns etwas nicht stimmt. Doch wir trauen uns oft nicht, die Frage laut auszusprechen. Aus Angst vor der Reaktion. Das wollen wir ändern – und bitten Bestsellerautor Michael Nast um ehrliche Antworten.

Man sitzt mit der Familie beim gemeinsamen Essen, eigentlich ist alles gut. Bis sich die Gespräche in eine Richtung entwickeln, bei der die Stimmung plötzlich kippt.

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