Mit einer neuen Strategie will die Drogerie-Kette dm künftig auch ins Liefergeschäft einsteigen und damit Amazon & Co. Konkurrenz machen. Statt nur auf Click&Collect und Direktsendungen zu setzen, will dm den eigenen Online-Handel laut eigener Website jetzt um Same-Day-Deliveries per Fahrrad erweitern, also um Lieferungen noch am selben Tag.
"Kein Toilettenpapier mehr daheim und Sie waren gerade erst einkaufen? Oder Sie haben gerade die letzte Windel oder den letzten Tampon aufgebraucht?", fragt das Unternehmen auf der Website und macht deutlich: "Manche Dinge braucht man dann doch ganz schnell und ganz dringend."
Zunächst startet die Strategie als Pilot-Projekt in Karlsruhe. Die Drogerie-Kette verspricht hier eine Lieferung für den gleichen Tag, solange es sich um einen Werktag handelt und die Bestellung vor 16 Uhr eintrifft. Lieferanten sollen die von Kunden auf der Homepage oder der dm-App bestellte Ware zwischen 18 und 21 Uhr zur Wohnung der Kunden liefern.
"Mit der Express-Lieferung testen wir einen neuen innovativen Service, mit dem wir Impulse setzen, um für unsere Kunden ein weiteres Angebot zu schaffen, damit jeder individuell für sich entscheiden kann, wie er bei dm einkaufen möchte", sagt dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer.
Die Testphase in Karlsruhe läuft nun schon ein paar Tage. Offizielle Ergebnisse hat das Unternehmen bisher allerdings noch nicht vorgestellt. Die Preise für die Lieferung haben es allerdings in sich. Pro Lieferung schlägt dm 7,95 Euro Versandkosten drauf.
Ab einem Bestellwert von 49€ verringert sich die Liefergebühr auf insgesamt drei Euro. Wenn man also nur das Klopapier oder die Windeln vergessen hat, wird der Einkauf mithilfe der Express-Lieferung ganz schön teuer.
"Die Vorteile des Services Express-Lieferung sind eine bequeme und schnelle Bestellung sowie Lieferung, die gleichzeitig umweltfreundlich durch ein Lastenrad erfolgt. Wir sind bereits gespannt, wie unsere Kunden das neue Angebot annehmen werden", warb dm-Chef Bayer auf der Website.
Mit dem Schritt in Richtung Expresslieferungen geht die Drogerie-Kette gegen Onlinehändler Amazon und auch andere Lebensmittelzusteller in die Offensive. Diese haben zuletzt ebenfalls zunehmend auf Drogerie-Produkte gesetzt und mit schneller Lieferung geworben.
Um die Zustellung abzuwickeln, arbeitet dm in Karlsruhe mit den Unternehmen VeloCarrier GmbH, pickshare GmbH und Georg Utz GmbH zusammen. Diese setzen durch die Verwendung von Lasten-Rädern besonders auf die Nachhaltigkeit des neuen Bringdienstes.
(nb)