Einfach den Supermarkt betreten, Lebensmittel aussuchen und hinausspazieren – so lautet das neue Versuchsprojekt der Rewe Group. In einer Kölner Filiale wird das neue System getestet, mit dem der Einkauf automatisch über eine App abgerechnet werden soll. "Wir werden einige Wochen lang das System auf Herz und Nieren testen", teilte die Projektleiterin Anika Vooes mit.
Die "Pick & Go"-Idee ist vergleichbar mit der Funktionsweise der Amazon-Supermärkte. Die Kunden können sich die Produkte aus den Regalen nehmen und ohne einen Stopp an der Kasse den Markt verlassen. Sensoren an den Regalen und Kameras in den Gängen sollen erfassen, was dem Einkauf hinzugefügt wurde. Die Bezahlung erfolgt automatisch über eine App.
"Es ist für uns wichtig, dass alle erdenklichen Einkaufsvorgänge unter echten Bedingungen auf den Prüfstein kommen", betonte Vooes. Erstmal wird an 13 Mitarbeitern getestet. Sollten die Tests erfolgreich laufen, ist das Projekt im Spätsommer 2021 für Kunden verfügbar.
Falls zu viel abgerechnet wird, kann man dies über die App im Nachhinein reklamieren. Dazu soll eine Hotline für Fragen eingerichtet werden.
Wer der neuen Art einzukaufen nicht vertraut, der kann auch weiterhin an der Kasse bezahlen. "Kundinnen und Kunden schätzen die Möglichkeit des persönlichen Kontaktes", erklärte Stefan Weiß, der Geschäftsbereichsleiter Vertrieb.
Rewe gibt an, dass die Gesichter der Kunden in den Kameraaufnahmen nicht zu erkennen sind. "Neben dem Einkaufserlebnis der Kundinnen und Kunden haben Datensicherheit und Stabilität für uns oberste Priorität", beteuerte Vooes. Die Supermarktkette stehe "in engem Austausch" mit der Datenschutzaufsichtsbehörde in NRW.
Über eine flächendeckende Ausweitung auf anderen Märkte ist bisher noch nichts bekannt.
(lfr)