
Kommt es bald, das Döner-Aus?Bild: dpa / Fabian Sommer
Leben
Der Internationale Dönerverband will für den Döner Normen einführen. Die könnten der deutschen Industrie schaden. Es kommt zum Streit vor der EU-Kommission. Nun naht das Ende.
12.04.2025, 15:3112.04.2025, 15:31
Der Döner ist ein Politikum. So machte zum Beispiel die Debatte über eine Dönerpreisbremse Themen wie Erzeugerpreise und Inflation greifbar, schuf einen Zugang für den Alltagsverstand. Denn letztlich hängen die Teuerungen des Gerichts mit gestiegenen Kosten für Energie, Gemüse und Fleisch zusammen, wenn wir mal von der fiesen Preisschraubenakkrobatik möglicher Wucherer absehen.
Natürlich gab und gibt es auch noch günstigen Döner. Doch der könnte bald wegfallen. Grund ist ein EU-Verfahren, das kürzlich zu einem Ende kam.
Döner-Streit: Wenn der Staat für ein Lebensmittel einschreitet
Der Internationale Dönerverband Udofed mit Sitz in Istanbul hatte vor drei Jahren einen Antrag eingereicht, laut dem der Döner als "garantiert traditionelle Spezialität" eingetragen werden soll. Die Folge wären einheitliche Normen hinsichtlich Zubereitung.
Haken dabei ist, dass der Döner in der Türkei und der Döner in Deutschland zweierlei sind. Die türkischen Vorgaben dürften sich im Falle einer Zustimmung als marktschädigend erweisen. Läden müssten sich umbenennen oder eben Produktionsabläufe ändern.
Laut dem Antrag müssten Rinder vor Verarbeitung mindestens 16 Monate alt sein, der Kalbsdöner wäre damit passé (das Babymorden aber auch). Auch Putenfleisch dürfte nicht mehr zum Einsatz kommen, bei der Marinade würden viele Gewürze wegfallen, Elektromesser wären zudem tabu. Zuletzt soll auch das Garverfahren verändert werden. Das dürfte die Preise erheblich anziehen.
Deutschland legte Widerspruch gegen den Antrag ein. Zwecks Lösungsfindung gibt es in solchen Fällen ein Konsultationsverfahren, bei dem Antragsteller:innen und Widersprechende an einen Tisch kommen. Der Zeitraum dafür ist mittlerweile durch.
Es gab mehrere Gesprächsangebote vonseiten Deutschlands, vertreten durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Der Dönerverband ging auf keines davon ein.
"Erst sehr kurz vor Ende der Frist reagierte die türkische Seite wenig substanziell, woraufhin die BLE den deutschen Einspruch bekräftigte. Auch dazu blieb eine Folgereaktion bislang aus. Damit ist jetzt die EU-Kommission am Zug", sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums zur "Bild".
Wie es mit dem Döner-Streit weitergeht
"Der Antragsteller hat nach Abschluss der Konsultationen einen Monat Zeit, um der Kommission einen Bericht dazu vorzulegen. Wir erwarten diesen Bericht bis Ende April", sagt eine Sprecherin der EU-Kommission ebenfalls zur "Bild".
Anschließend gibt es drei Möglichkeiten: Der Name wird in der beantragten Form aufgenommen, die EU-Kommission verlangt Änderungen oder sie lehnt den Antrag komplett ab. Sollte der Antrag durchkommen, dürfte es eine Art Zeitenwende geben. Der Döner wäre damit in seiner Form hierzulande erledigt, zumindest rein namentlich.
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