Durch die aktuelle Energiekrise sind die Preise in sämtlichen Bereichen in die Höhe geschossen. Sowohl Verbraucher:innen, als auch Unternehmen leider darunter. Wenn dann noch andere nachteilige Faktoren hinzukommen, gerät eine Branche schnell mal ins Straucheln. So steht es jetzt offenbar um Deutschlands Bäckereien. In der Backbranche könnte sich in Zukunft einiges verändern.
Für Bäckereien ist neben der Energiekrise auch der Personalmangel ein Problem, wie aus einer Stellungnahme von Ulrike Detmers, Präsidentin des Verbands Deutscher Großbäckereien, hervorgeht. "Die Brot- und Backwarenbranche leidet besonders unter Personalnot, da die Arbeitszeiten, Löhne, Gehälter und das Image anderer Branchen oftmals besser sind", berichtet sie dort.
Und das hat Folgen: Für Verbraucher:innen, weil schon jetzt auch Bäckereien ihre Ladenöffnungszeiten verkürzen. Das Personal fehlt. Für Liefer- und Filialbäckereien sieht Detmers Veränderungsprozesse unumgänglich, "damit die Versorgungssicherheit der Bevölkerung verlässlich funktioniert", erklärt sie.
Fach- und Führungskräfte seien knapp. Existenz und Zahlungsfähigkeit vieler Gewerbetreibender sei durch die Energieknappheit und durch die Verteuerung von Gas und Strompreisen bedroht.
Aus den Angaben vom Verband Deutscher Großbäckereien geht hervor, dass 2021 die Zahl der Bäckereien in Deutschland erstmals unter 10.000 Betriebe gesunken ist. Während es 2020 noch 10.197 Betriebe waren, lag die Zahl 2021 nur noch bei 9.965. Damit nicht genug – laut Experten werde die Zahl in den nächsten Jahren noch weiter sinken, heißt es in der Stellungnahme.
Um dagegen vorzugehen, will der Verband Personal- und Energiemanagement transformieren. Dazu sind verschiedene Ziele erarbeitet worden. Gleichstellung im Spitzen- und Mittelmanagement soll etwa gefördert werden. Außerdem soll an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gearbeitet oder "klischeefrei" Vollzeit- und Teilzeitmodelle aufgebaut werden.
In den Bäckereien sollen zum Beispiel Maßnahmen ergriffen werden, um den Verbrauch von CO2 einzudämmen. Dazu sollen Zweistoffbrenner installiert, die sowohl mit Wasserstoff als auch mit Erdgas betrieben werden können. Zwischen den beiden Energieträgern kann dann während des Betriebes umgeschaltet werden. Als Ziel ist außerdem eine umweltschonende Produktion festgesetzt sowie eine eigene Stromerzeugung etwa durch Fotovoltaik-Anlagen.