Life-Work-Balance ist jungen Menschen nach einer aktuellen Umfrage offenbar extrem wichtig. Bild: iStockphoto / bernardbodo
Exklusiv
02.10.2022, 09:5902.10.2022, 12:09
Der Arbeitsmarkt befindet sich im Wandel. Immer mehr Menschen wollen weniger arbeiten. Und das betrifft nicht nur Gruppen wie Pflegekräfte, die ohnehin überarbeitet sind und sich ein Arbeitsleben wünschen, bei dem sie nicht dauerhaft überlastet sind. Rund 48 Prozent der Arbeitnehmer würden in Teilzeit gehen, wenn ihr Arbeitgeber ihnen dies ermöglichen würde. Das ergab eine aktuelle Umfrage von Yougov.
Knapp 56 Prozent der Befragten erklärten, dass sie mit ihrer Arbeit aufhören würden, wären sie nicht finanziell darauf angewiesen. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie hatten das nur 41 Prozent der Befragten angegeben. Viele Arbeitnehmer wünschen sich eine Vier-Tage-Woche. Die Prioritäten der Menschen scheinen sich verschoben zu haben.
Bei einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im Auftrag von watson durchgeführt hat, wurde gefragt, welche Prioritäten junge Menschen setzen, wenn es um Finanzen und Sicherheit geht. Das sind die Ergebnisse:
Besitz von Wohneigentum
Der Mehrheit der 18- bis 29-Jährigen ist es grundsätzlich wichtig, durch den Besitz von Wohneigentum finanziell abgesichert zu sein. Rund 52 Prozent aller Befragten gaben an, dass ihnen der Besitz von Wohneigentum "sehr wichtig" sei, weitere 19 Prozent empfinden es immerhin als "wichtig". Insgesamt 19 Prozent der rund 10.000 Befragten ist es "weniger wichtig" oder "gar nicht wichtig", durch den Besitz von Wohneigentum finanziell abgesichert zu sein.
bild: civey
Kein großer Unterschied zwischen Altersgruppen
Ein markanter Unterschied zwischen den verschiedenen Altersgruppen ist bei der Frage nach Wohneigentum nicht erkennbar. Der Altersgruppe 65+ ist der Besitz von Wohneigentum zum Zweck der finanziellen Absicherung am wichtigsten, 75 Prozent von ihnen bewerten es als "wichtig". Die Befragten zwischen 30 und 39 Jahren sind die Altersgruppe, die Wohneigentum am wenigsten wichtig einschätzt. Trotzdem sind auch hier die Befürworter von Wohneigentum mit 65 Prozent in der Mehrheit.
bild; civey
Arbeit vs. Freizeit
Bei der Frage, ob es den Deutschen eher wichtig ist, viel zu arbeiten, um mehr Geld zu verdienen oder weniger zu arbeiten, um mehr Freizeit zu haben, sind die Befragten eher geteilter Meinung. Knapp 32 Prozent würden sich für die Option entscheiden, viel zu arbeiten und dafür dann auch mehr Geld zu verdienen. Ebenfalls 32 Prozent sind "unentschieden". 36 Prozent der Befragten würden lieber weniger arbeiten und mehr Freizeit haben.
bild: civey
Auch die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen ist bei der Frage eher gespalten: 42 Prozent in dieser Altersgruppe, ist es wichtig "weniger zu arbeiten und dafür mehr Freizeit" zu haben. Rund ein Drittel der Menschen dieser Altersgruppe ist für "viel arbeiten, mehr Geld verdienen", genauso viele Personen sind hier "unentschieden".
Interessant: In der Gruppe der Über-65-Jährigen, von denen sich vermutlich viele in Rente befinden, sind die Verhältnisse umgekehrt. 39 Prozent ist es wichtiger zu arbeiten und mehr Geld zu verdienen, demgegenüber stehen 26 Prozent, die lieber weniger arbeiten, dafür mehr Freizeit haben würden.
bild: civey
Finanzielle Absicherung vs. Verzicht
Bei der Umfrage wurden die Teilnehmer außerdem gefragt, ob es ihnen eher wichtig ist, finanziell abgesichert zu sein, dafür aber viel arbeiten zu müssen, oder zu verzichten, dafür aber weniger arbeiten zu müssen. Knapp der Hälfte der Befragten sei es wichtiger, abgesichert zu sein und dafür viel arbeiten zu müssen. Rund ein Viertel wäre aber bereit, zu verzichten und dadurch weniger zu arbeiten. Ein weiteres Viertel war bei dieser Frage unschlüssig.
Bei dieser Frage sind die 18- bis 29-Jährigen überraschenderweise ähnlicher Ansicht wie Personen höherer Altersgruppen: Die Hälfte der jungen Leute legt Wert darauf, abgesichert zu sein und viel zu arbeiten, rund ein Viertel würde hingegen verzichten, dafür aber weniger arbeiten. Damit liegen sie an zweiter Stelle hinter den Menschen über 65 Jahren, die sich zu 55 Prozent für mehr Arbeit entschied, um abgesichert zu sein.
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