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Italien-Urlaub: Behörden warnen vor Ausbreitung von giftigen Fischen

Rotfeuerfisch (Pterois volitans), Brother Islands, Rotes Meer, Aegypten /
Der Rotfeuerfisch breitet sich im Mittelmeer aus. Bild: imago images / Schöning
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Italien-Urlaub: Behörde warnt vor Ausbreitung von giftigen Fischen

Angesichts der Klimakrise heizt sich das Mittelmeer immer weiter auf. Das begünstigt die Ausbreitung von invasiven Arten, wie italienische Behörden warnen.
02.07.2025, 13:1802.07.2025, 13:18
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Europa ächzt in diesen Tagen unter einer gewaltigen Hitzewelle. Auch in Deutschland werden in dieser Woche regional Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius erreicht. Besonders dramatisch ist die Lage aber in den südlichen Ländern des Kontinents.

Auf der iberischen Halbinsel wurden Anfang der Woche neue Temperaturrekorde gemessen. Auf 46 Grad Celsius kletterten die Temperaturen im spanischen Huelva. Im portugiesischen Mora waren es gar 46,6 Grad Celsius. Solche hohen Werte wurden in den beiden Ländern im Juni noch nie erreicht.

Neben der Gesundheitsgefahr besonders für ältere Menschen und einem erhöhten Waldbrandpotenzial hat die extreme Hitze auch Folgen für das Mittelmeer. Laut dem französischen Wetterdienst liegt die durchschnittliche Wassertemperatur derzeit drei Grad über den für die Jahreszeit üblichen Werten zwischen 1991 und 2020.

Angesichts des aufgeheizten Meeres warnen italienische Behörden vor der Ausbreitung von invasiven, giftigen Arten in Küstennähe. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Rotfeuerfisch.

Italien: Rotfeuerfisch breitet sich aus

Laut dem italienischen Höheren Institut für Umweltschutz und -Forschung (ISPRA) wurde der Rotfeuerfisch (Pterois miles) im Mittelmeer bislang rund 2000 Mal gesichtet.

"Die meisten neuen Sichtungen konzentrieren sich auf das Ionische Meer – eines der Gebiete, für die aufgrund der klimatischen Bedingungen zusammen mit der südlichen Adria das höchste Risiko für die Invasion tropischer Arten prognostiziert wird", wird der Meeresforscher Ernesto Azzurro in der Mitteilung zitiert.

Die Spezies zählt laut ISPRA zu den invasivsten Arten der Welt. Zwar sei der Fisch essbar, seine Stacheln könnten aber extrem schmerzhafte Stiche verursachen, auch noch 48 Stunden nach Tod des Tieres.

Dem Wissenschaftsmagazin "Spektrum" zufolge, gelangten die ersten Rotfeuerfische wahrscheinlich zu Beginn der 2010er-Jahre durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Dort breitet sich die Spezies seit dem nahezu ungehindert aus. Da die Meerestiere eine Vielzahl an anderen Fischspezies fressen, macht sie das zu einer potenziellen Bedrohung für die lokale Fauna.

Bei ihrer Expansion hilft den Rotfeuerfischen ihre Fortpflanzungsstrategie. Während die ausgewachsenen Tiere an ihrem Standort bleiben, werden ihre winzigen Larven von Strömungen mitgetragen und erreichen so neue Gebiete.

Invasive Arten in Italien: Behörde startet Aufklärungskampgne

Neben den Rotfeuerfischen warnt die Behörde ISPRA vor weiteren invasiven Arten vor der italienischen Küste, die ebenfalls durch den Suezkanal ins Mittelmeer gelangt sind. Der Hasenkopf-Kugelfisch (Lagocephalus sceleratus) enthalte ein hochgiftiges Nervengift, das selbst nach dem Kochen gefährlich sei. Außerdem habe der Fisch kräftige Zähne, mit denen er schwere Bisse zufügen könne.

Die beiden Arten der Kaninchenfische Siganus luridus und Siganus rivulatus seien pflanzenfressende invasive Arten, die erstmals 2003 beziehungsweise 2015 in Italien gesichtet wurden. Die Fische seien essbar, ihre Stacheln könnten aber auch nach dem Tod noch schmerzhafte Stiche verursachen.

Um die Öffentlichkeit über die Gefahren der Arten zu informieren, hat ISPRA die Kampagne "Watch Out for These Four" wieder aufgelegt. Im Rahmen der Initiative gibt es Leitlinien zur Identifizierung der Arten. Außerdem sind Fischer:innen und Taucher:innen dazu angehalten, eine Sichtung mit Fotos und Videos zu dokumentieren. So soll die Ausbreitung besser überwacht werden.

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Angesichts der Klimakrise heizt sich das Mittelmeer immer weiter auf. Das begünstigt die Ausbreitung von invasiven Arten, wie italienische Behörden warnen.

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