Die Gewerkschaft Verdi hat Geldboten zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Bild: Geisler-Fotopress / Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
Leben
Nach der dritten erfolglosen Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft Verdi Geldboten zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Konkret heißt das, dass manche Bargeldautomaten je nach Region und Betrieb zwischen Freitag, dem 1. Juli, und Dienstag, dem 5. Juli 2022, vorübergehend kein Geld ausspucken werden. "Bürgerinnen und Bürger sollten sich daher vorsorglich ausreichend mit Bargeld versorgen", teilte die Gewerkschaft in einer Pressemeldung mit.
Verdi fordert Anhebung der Stundenlöhne
Zuvor hatte es in der Nacht zum Donnerstag Verhandlungen über eine Erhöhung der Gehälter für die bundesweit etwa 11.000 Beschäftigten der Geld- und Wert-Branche gegeben – jedoch ohne Ergebnis. "Die Arbeitgeber sind noch erheblich von unseren Forderungen und den Bedürfnissen der Beschäftigten entfernt", teile die Verdi-Verhandlungsführerin Sabha Austermühle mit. "Deshalb werden wir nun mit Warnstreiks den Druck erhöhen."
Je nach Region und Dienstleistung fordert die Gewerkschaft unter anderem eine Anhebung der Stundenlöhne zwischen 16,19 Euro und 20,60 Euro. Für betriebliche Angestellte verlangte Verdi eine Erhöhung der Bruttoentgelde um bis zu elf Prozent.
Verhandlungen gehen in die vierte Runde
Laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur sollen die Arbeitgeber am Mittwoch "effektive Stundengrundlohnerhöhungen" zwischen 10,75 und 13,7 Prozent je nach Region in zwei Schritten bei einer Laufzeit von 22 Monaten angeboten haben. Obwohl die Arbeitgeber damit auf die Forderung nach einer deutlichen Lohnerhöhung für alle Beschäftigten eingegangen waren, lehnte die Gewerkschaft das Angebot ohne Annäherungsversuch ab. Auch in puncto Inflationsausgleich und der Laufzeit der angestrebten Vereinbarungen konnte keine Einigung gefunden werden.
Die Gewerkschaft kritisierte außerdem, dass es noch Nachbesserungsbedarf bei den Vergütungsunterschieden zwischen einzelnen Tarifgebieten gäbe. Die prozentualen Erhöhungsbeträge würden dazu führen, dass sich die Schere zwischen den Bundesländern, Beschäftigtengruppen und Abteilungen noch weiter spreize. Kommenden Mittwoch sollen die Verhandlungen in die nächste Runde gehen.
(fw)
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