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"Diablo IV": Ingame-Shop provoziert Fan-Wut

"Diablo IV" ist der am 6. Juni erschienene fünfte Ableger der legendären Hack'n'Slash-Reihe.
"Diablo IV" ist der am 6. Juni erschienene fünfte Ableger der legendären Hack'n'Slash-Reihe.Bild: Blizzard-Activision
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Rekord-Game "Diablo IV" spaltet die Szene – Wut über Ingame-Shop

15.06.2023, 13:2108.03.2024, 10:49
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Knapp eine Woche ist seit dem Release von "Diablo IV", dem fünften und neuesten Teil der legendären Hack-and-Slay-Reihe von Blizzard Entertainment, vergangen. Mit 666 Millionen US-Dollar Umsatz in nur fünf Tagen ist es das bisher erfolgreichste Spiel der Firma und hat im selben Zeitraum solide 30.000 Jahre kumulierte Spielzeit verschlungen. Es scheint also ein voller Erfolg zu sein.

Der stiefmütterlich totgeschwiegene Vorgänger für Mobile war bei Fans und Kritiker:innen dagegen verhasst wie sonst nur die Krätze: "Diablo Immortal" ist laut Metascore eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten. Schon die Ankündigung des Free-To-Play-Titels sorgte damals für Aufruhr bei den Fans, der damalige Art Director wurde auf offener Bühne ausgebuht. Trotzdem brachte es der Firma bisher hunderte Millionen Euro ein. Macht "Diablo IV" nun alles besser?

"Diablo IV" bei Release mit Anlaufschwierigkeiten

Der Release-Tag selbst lief etwas holprig an: Überlastete Server, kryptische Fehlermeldungen, abgebrochene Spiele und seltsame Bugs gab es zuhauf. All das hat man am Release-Tag zwar erwarten können, die ein oder andere Spielfreude dürfte es trotzdem getrübt haben.

Immerhin dürften alle Fans beruhigt sein, dass der Computerspieleentwickler Blizzard sich von den Waldbränden in Kanada auf das Schärfste distanziert. Das bedrückende Bild vom Times Square am vergangenen Donnerstag mit einem Werbeplakat von "Diablo IV" war also bloßer Zufall – wenn auch ein glücklicher.

"Diablo IV": Abstürze regen Fans auf

Zugegeben: Das ist jetzt nicht neu. Aber eben noch relevant. Während die Reviews der Spieletester:innen nämlich mit einem Metascore von 88/100 durchweg positiv sind, sind die Nutzer:innen mit 5.2/10 etwas anderer Meinung. Einer der Hauptkritikpunkte: Eben jene Server-Abstürze, die selbst das Singleplayer-Erlebnis torpedieren. "Diablo IV" verlangt nämlich eine dauerhaft stabile Internetleitung. Blöd nur, dass Blizzard die selbst nicht immer leisten kann.

Wie wir es von altehrwürdigen Game-Serien und Hardcore-Fans kennen, hören wir aber auch eine ganze Menge Gemotze. Die Zahlen verheißen dabei nichts Gutes: Von den 1376 User-Reviews der PC-Version auf der Plattform "Metascore" sind (Stand: 14.06.2023) 582 positiv – und 664 negativ. Die positiven Meinungen sind zum größten Teil 10er-Wertungen, die negativen dagegen 0er und 1er.

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Die positiven Bewertungen loben vor allem die düstere Stimmung und eine Rückkehr zu alter Schönheit. "Diablo III" fing sich noch einige Kritik für einen als "zu comichaft" empfundenen Stil ein. Zu hoffnungsvoll war die Welt, zu bunt und glitzernd die Grafik. "Diablo IV" stellt da gewissermaßen eine Rückkehr zu Blut, grausigen Effekten und Dekorationen und der grimmen Düsternis der Anfänge dar. Wenig verwunderlich, dass die Beta-Version noch eine "USK 18"-Freigabe erhielt. Zwar hat Blizzard da noch einmal nachgeholfen und das finale Game hat – wie der Vorgänger auch – eine "FSK 16"-Freigabe. Aber die Fans sehen deutliche Unterschiede.

Ingame-Shop treibt Fans auf die Barrikaden

Die Kritikpunkte sind vielfältig, bisweilen auch kleinkariert. Von "zu leicht!" bis "zu schwer!" und "Spielreihe für immer ruiniert!" ist alles dabei. Es gibt aber auch eine Menge sehr berechtigte Wut und Enttäuschung. Am deutlichsten wird das bei genau der Sünde, die schon "Diablo Immortal" das Genick brach: der Preis.

Wer das Grundspiel – ohne Battlepasses oder etwaige Goodies der Deluxe Edition – erstehen will, blecht 69,99 Euro. Die Deluxe Edition kostet sogar stolze 99,99 Euro. Dafür gibt es dann das Grundspiel, einen Battlepass – und sechs kosmetische Items. Und solche Items kann man dann zusätzlich noch im Ingame-Shop kaufen.

"Es sollte in einem **** Vollpreis-Spiel keine Shops geben."
User "Fuz"metascore.com

Zugegeben: Der ist nicht so schrecklich wie damals bei "Diablo Immortal", wo der Shop aggressiv ins Gameplay integriert war. Verkürzte Wartezeiten, schnelleres Leveln, tollere Gegenstände – all das hatte "Immortal" im Online-Shop.

Dafür hagelte es damals massive Kritik: Suchtexperten schalteten sich ein. Die Niederlande und Belgien verboten das Spiel gar auf Basis von Anti-Glücksspiel-Gesetzen. Heraus kam eine der schlechtesten Nutzer:innen-Wertungen, die Metascore zu bieten hat: 0.4/10.

Wieder mit dabei: Ein Online-Shop. In diesem ist die Umrechnung von Echtgeld in Spiel-Geld immerhin einfach.
Wieder mit dabei: Ein Online-Shop. In diesem ist die Umrechnung von Echtgeld in Spiel-Geld immerhin einfach.Bild: Activision Blizzard

Immerhin das hat Blizzard seitdem gelernt: Die zu kaufenden Items haben bei "Diablo IV" keinen Einfluss auf das Gameplay und sind rein kosmetischer Natur. Das heißt, Spieler:innen können lediglich Skins von Reittieren, Rüstungen und Accessoires kaufen. Es gibt keine Ingame-Vorteile zu kaufen. Das ist gut. Und eine deutliche Verbesserung gegenüber dem verhassten Vorgänger.

Einen üblen Nachgeschmack hinterlässt das Ganze dennoch: Einige der Items kosten bis zu 25 Euro. Und das in einem Spiel, das insgesamt 69,99 Euro kostet. Zudem sind diese oft nur für eine einzelne Charakterklasse freigegeben. Euer Nekromant kann also nicht die Skins eures Barbaren tragen und andersherum. Die fünf zu Beginn spielbaren Klassen müssen also alle einzeln aufgehübscht werden.

Das ist vor allem deswegen schade, weil die im Spiel mitgelieferten Skins bereits genau das Feeling mitliefern, das die Fans so feiern: Ein grandios düsteres.

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