Discounter-Kette ist insolvent – Pepco-Filialen in Deutschland machen dicht
Der Markt der günstigen Textil- und Spielzeughändler ist hart umkämpft. Unternehmen wie Tedi und Action geben hier den Ton an, aber auch Pepco ist einer der Big Player. Das 1999 in Polen gegründete Unternehmen ist in Deutschland allerdings zuletzt in finanzielle Schieflage geraten und steht darum hierzulande vor einem massiven Stellen- und Filialabbau.
Die Insolvenz von Pepco war schon im Juli 2025 öffentlich geworden. Seitdem haben die Angestellten gebangt, wie es beruflich weitergeht für sie. Und jetzt hat ein Teil von ihnen traurige Gewissheit: Das Unternehmen hat verkündet, dass 165 der rund 500 Angestellten gekündigt werden. Zudem muss auch ein Großteil der Filialen hierzulande schließen.
Pepco verkündet Kündigungen und Schließungen von Filialen
Pepco hat angekündigt, 28 seiner insgesamt 64 Filialen in Deutschland bis spätestens Januar 2026 dichtzumachen. Der Grund: fehlende wirtschaftliche Perspektiven. Nach dem Verkauf der Filialen sollen die betroffenen Standorte aufgegeben werden.
Die verbleibenden 36 Geschäfte in Deutschland, die als wirtschaftlich tragfähig bewertet wurden, werden hingegen weiterbetrieben.
Dass es der Pepco Germany GmbH finanziell nicht gut geht, ist bekannt. Um sich vor der Insolvenz zu schützen, hatte das Unternehmen schon im Juli 2023 beim Amtsgericht in Berlin-Charlottenburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Ein solches Verfahren macht es Unternehmen möglich, sich unter gerichtlicher Aufsicht zu restrukturieren, ohne sofort Insolvenz anmelden zu müssen.
Hohe operative Verluste und Strukturprobleme im Filialnetz stellten Pepco schon damals vor große Schwierigkeiten.
Pepco: Angestellte stehen vor ungewisser Zukunft
Unternehmensangaben zufolge sollen die Kündigungen zeitnah ausgesprochen werden. Weil zu Sozialmaßnahmen oder anderen Unterstützungsangeboten nichts bekannt ist, bleibt die Zukunft für die betroffenen Beschäftigten ungewiss.
Bei Pepco, das vor allem für günstige Kleidung, Spielzeug und Deko-Artikel bekannt ist, hatten sie ursprünglich ambitionierte Pläne für den deutschen Markt. Erst vor rund zwei Jahren hatte das Unternehmen verkündet, langfristig bis zu 2000 Filialen eröffnen zu wollen.
Der harte Wettbewerb mit der Discounter-Konkurrenz Action und Tedi, die in den vergangenen Jahren stark expandiert haben, hat Pepco jedoch offenbar zugesetzt.
Für stationäre Einzelhändler wie Pepco kommt erschwerend hinzu, dass sich bekanntermaßen auch das Konsumverhalten stark gewandelt hat. Steigende Inflation und die wachsende Beliebtheit des Online-Handels sind hier als Faktoren zu nennen.
Expert:innen gehen davon aus, dass Pepco nicht nur an internen Problemen, sondern auch an einer unzureichenden Anpassung an diese Marktveränderungen gescheitert ist.