Na, schon Lebkuchen und Schoko-Weihnachtsmänner zu Hause? Traditionsgemäß stehen diese schon seit Wochen in deutschen Supermärkten herum und warten nur darauf, dass hierzulande endlich besinnliche Stimmung aufkommt und die Bevölkerung für einen guten Monat ihren Zuckerkonsum heftig nach oben schraubt.
Aktuell ist dafür aber noch eine andere Delikatesse aus dem Schokoladenregal verantwortlich: die Dubai-Schokolade. Schon seit Monaten geistert der Trend durch Social Media, seit dem Wochenende gibt es ihn auch in Deutschland zu kaufen. Doch der Hype bringt wie so häufig ein krudes Geschäftsmodell mit sich.
Ursprünglich kommt der Trend um die Spezial-Schokolade (wenig überraschend) aus Dubai. Am Samstag launchte allerdings das Schweizer Traditionsunternehmen Lindt eine groß angelegte Aktion, in der es die eigene Version der Leckerei anbietet.
Los ging es am Samstag in Düsseldorf, am Montag gab es in einem der Berliner Lindt-Stores das nächste Verkaufsereignis. Doch Lindt hatte bereits im Voraus angekündigt, dass es nur eine limitierte Stückzahl der Schokolade geben wird, der Preis orientiert sich mit knapp 15 Euro am Markt.
Schlangen bildeten sich in den beiden Städten trotzdem jeweils schon Stunden vor Ladenöffnung, die erste Person in Düsseldorf soll bereits um 3 Uhr morgens vor dem Lindt-Store aufgeschlagen sein.
Aber was ist so besonders an dieser Tafel Schokolade? Sie ist gefüllt mit Pistazienmark, Kadayif und Tahini. Zusammen bilden diese Zutaten ein fädenziehendes Gemisch, das schon beim Brechen der Schokolade zumindest optisch einen Wow-Effekt hat – optimal für Tiktok also.
Auf den Geschmack scheint es allerdings den wenigsten beim Kauf der Dubai-Schokolade anzukommen. "Wie die Schokolade schmeckt, weiß ich nicht und interessiert mich ehrlich gesagt nicht so. Ich hoffe, dass ich die Schokoladen weiterverkaufen kann", erklärt ein Interessent am Montag einem Reporter der "Bild"-Zeitung.
Und damit steht er nicht allein da. Sucht man auf der Plattform "Kleinanzeigen" nach dem gehypten Süßkram, erhält man bereits wenige Stunden nach dem Verkaufsstart in Berlin mehrere Einträge.
Teuerstes Angebot hier: 250 Euro – dafür schenkt einem der Verkäufer zusätzlich eine Handvoll Schokoladenkugeln von "Lindor" mit Pistazienfüllung und natürlich das wertvolle Zertifikat, das jeder und jede Glückliche in diesen Tagen im Lindt-Store exklusiv ausgehändigt bekommt. Denn pro Person verkauft Lindt lediglich eine Tafel.
Auf dem Zertifikat ist auch die Nummer vermerkt, die auf die Reihenfolge beim Verkauf hinweist. Je niedriger die Zertifikatsnummer, desto höher der Wiederverkaufswert. Die 109 aus Berlin etwa wird aktuell für 150 Euro angeboten, die 24 aus Düsseldorf ebenfalls.
Im Hauptstadt-Store waren alle 1000 Tafeln nach etwa 50 Minuten ausverkauft, die restlichen Wartenden in der Schlange beglückte man teils mit Gutscheinen für den Lindt-Laden. Viele gaben an, die Tafeln eigentlich als Geschenk ergattern zu wollen. Vielleicht sind die guten alten Schoko-Weihnachtsmänner da aber eben immer noch die bessere Option.