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Öko-Test straft transparenten Nagellack ab: "fortpflanzungsgefährdend"

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Nagellack auftragen ist eine Kunst für sich. Bild: imago images/ Cultura
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Öko-Test: Viele transparente Nagellacke enthalten gefährliche Stoffe

Von Kleopatras Henna bis zum Gift in der Drogerie: Nagellack ist seit Jahrtausenden Symbol für Stil, Macht und Individualität. Doch Öko-Test zeigt – nicht jeder Lack ist so harmlos, wie er glänzt.
24.04.2025, 07:1324.04.2025, 07:13
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Angeblich haben sich schon Kleopatra und Königin Nofretete ihre Nägel gefärbt – mit Henna, dem rötlichen Farbstoff, der aus den getrockneten und pulverisierten Blättern des Hennastrauchs gewonnen wird. Auch in der chinesischen Ming-Dynastie soll der Adel seine Fingerspitzen mit Gold- und Silbertönen geschmückt haben.

Nagellack ist mehr als nur modisches Accessoire. Er ist Distinktionsmerkmal und Ausdrucksform, er symbolisiert Gruppenzugehörigkeit. Über Jahrtausende hinweg wechselten Form, Funktion und Bedeutung. Aber: Die Lust am Gestalten ist geblieben.

Die moderne Maniküre hat sich von Salons und Laufstegen in Wohnzimmer, Klassenräume und U-Bahnen verbreitet. Ob expressiv oder minimalistisch, mit Gel oder Schablone: Heute lackieren sich auch Cristiano Ronaldo und Brad Pitt die Nägel.

Maybelline und Alterra enthalten schädliches Mittel

Öko-Test hat nun einen bestimmten Nagellack genauer unter die Lupe genommen: den transparenten Nagellack. Genauer: Top-Coat-Nagellack, quasi ein Überlack. Manche sind gleichzeitig als Base Coat einsetzbar, so gut wie alle lassen sich auch als alleiniger Lack für Glanz und Ebenmäßigkeit verwenden.

Auch wenn drei Viertel der getesteten Produkte gut oder sehr gut abschnitten, ergab der Test jedoch auch, dass gleich mehrere Marken bedenkliche Inhaltsstoffe aufweisen, über die sie keine Auskunft geben.

So enthalten etwa die Lacke von Maybelline und Alterra das Lösungsmittel Toluol, was als "fortpflanzungsgefährdend und fruchtschädigend" gilt. "Je nach Konzentration kann es zu Nerven-, Nieren- und möglicherweise Leberschäden führen", schreibt Öko-Test.

Auf Anfrage habe die Drogeriemarktkette Rossmann mitgeteilt, man sei über den Nachweis von Toluol "überrascht" und habe eine Ursachenanalyse erstellt. "Nach bisheriger Aufarbeitung kann es sich nur um eine technologisch nicht vermeidbare Spurenkontamination handeln."

Immerhin: keine krebserregenden Stoffe im Nagellack

Was Öko-Test ebenfalls negativ auffiel: der "Gel Effect Top Coat" von Yves Rocher, der im Test das Schlusslicht darstellt. Der französische Konzern vertreibt seine Produkte nur noch online, gibt den Kund:innen aber keine Chance, die Inhaltsstoffe einzusehen.

"90 Prozent Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs" heißt es im Onlineshop – nur weiß man eben nicht, um welche es sich dabei handelt. Weder auf dem Produkt noch auf der Webseite sind die Inhaltsstoffe einsehbar.

Auch der Nagellack "Ultra Quick Dry Top Coat, 11" von Artdeco kommt nicht gut weg, weil er den Weichmacher Triphenylphosphatim (TTP) enthält. TTP gehört zu den sogenannten endokrinen Disruptoren – also Stoffen, die das hormonelle System des Körpers stören können. Studien deuten darauf hin, dass TPP in den Hormonhaushalt eingreifen und möglicherweise den Östrogenhaushalt beeinflussen kann.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Das krebserregende Nitrosamin wurde nur in einem einzigen Produkt nachgewiesen – und da auch nur in vernachlässigbaren Mengen.

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