Um Punkt 12 ist am Samstag das Oktoberfest in München mit dem traditionellen Fassanstich gestartet. Vor dem Wiesn-Gelände warteten schon in den Morgenstunden zahlreiche Menschen, die das Gelände stürmten, als die Tore geöffnet wurden. Auf Tiktok zeigt eine bekannte Wiesn-Bedienung, wie Besucher:innen in Dirndl und Lederhosen an ihr vorbeirennen und sie von einem Gast dabei beinahe umgerannt wird.
Online teilen einige Wiesn-Bedienungen ihre Erfahrungen von der Arbeit auf dem Oktoberfest. Wiesn-Kellnerin Eva, auf Tiktok bekannt als "vendewa", hat schon mehrmals in den Festzelten gearbeitet. In diesem Jahr ist sie nur als Besucherin dabei, trotzdem kennt sie sich natürlich bestens aus – und gibt Einblicke in die finanzielle Situation der Kellner:innen.
Ein Job auf dem Oktoberfest verspricht, lukrativ zu sein. Von hohen Trinkgeldern ist die Rede und einem Umsatz nach 16 Tagen von rund 5000 Euro. Es gibt aber auch Berichte von Keller:innen, die doppelt so viel oder mehr verdient haben wollen.
Laut Ex-Wiesn-Bedienung Eva braucht man aber mehr Geld als gedacht, um überhaupt auf dem Oktoberfest arbeiten zu können. Um die 16 Tage durchzupowern, benötigt man zunächst eine Unterkunft – und in der Nähe des Geländes kann das ganz schön ins Geld gehen. "Unsere teuerste Unterkunft rund um die Wiesn hat 2500 Euro gekostet", berichtet sie auf Tiktok. Die Unterkunft, in der es nur Luftmatratzen gegeben haben soll, sollen sie sich zu fünft geteilt haben.
Außerdem benötige man Besteck- und Geschirrgeld. "Als Volksfest-Bedienung zahle ich für die Reinigung und für die Bereitstellung von Maßkrügen, Gläsern, Tellern und Besteck", erklärt sie.
Schließlich brauche man Geld, um Getränke und Essen "buchen" zu können, so nennt sie es. Da würden wahnsinnige Summen zusammenkommen.
Kellner:innen auf dem Oktoberfest benötigen also Startkapital, um den Wirt:innen in den Festzelten Bier, Brathähnchen und dergleichen abzukaufen. Es gibt keinen Stundenlohn, stattdessen werden sie am Umsatz beteiligt. Die Abrechnung wird in der Regel am Ende des Oktoberfestes gemacht. Zusätzlich verdienen sie natürlich noch das tägliche Trinkgeld. Die genauen Abläufe unterscheiden sich hier allerdings von Festzelt zu Festzelt.
In den kommenden Tagen werden bei dem größten Volksfest der Welt wieder mehrere Millionen Besucher:innen erwartet. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war natürlich schon am ersten Tag mit dabei und präsentierte sich erstmals in Lederhosen. Am ersten Wiesn-Sonntag besuchen auch die Fußball-Profis vom FC Bayern die Wiesn.