Das Bistum Osnabrück möchte mit Menschen ins Gespräch kommen und sie neugierig auf die katholische Kirche machen. Am Samstag findet in der Johanniskirche in Osnabrück deshalb ein ungewöhnliches Event statt: Nach einem gemeinsamen Gottesdienst können sich Besucher:innen ein Tattoo stechen lassen. Das Motto des Tages: "Wenn Glaube unter die Haut geht."
Um sich beim Tattoo-Gottesdienst in Osnabrück tätowieren zu lassen, musste im Vorfeld ein Termin vereinbart werden. Wer einen bekommen hat, kann sich am Samstag ein christliches Symbol auf den Unterarm oder die Wade stechen lassen.
Doch auch spontan Entschlossene hatten noch die Chance auf kurzfristige Termine. Zur Auswahl stehen Motive wie Kreuze, eine Friedenstaube oder eine Flamme.
Die Tätowierung wird kostenlos angeboten, weil die Tätowierer:innen bereits aus Spenden bezahlt wurden.
Bei dem Event will man mit den Besucher:innen ins Gespräch kommen. "Mit den Tätowierungen verbunden sind Erfahrungen, zum Beispiel Trauer oder Verbundenheit, also Lebensgeschichten. Wir erhoffen uns, darüber in einen Dialog zu kommen", erklärt die Leiterin der Abteilung Seelsorge im Bistum, Martina Kreidler-Kos, gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur (dpa).
Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) erklärt die Organisatorin auch, dass es um die Erfahrungsberichte von Menschen geht. Man habe Interesse an dem, was die Menschen bewegt und ein Tattoo sei oft verknüpft mit eigenen Erlebnissen.
Bei dem Event werden nicht nur die professionellen Tätowierer:innen anwesend sein, sondern auch andere tätowierte Menschen, die von ihren Geschichten erzählen können.
Auch Kreidler-Kos wird sich am Samstag unter die Nadel legen. Sie kündigte an, sich ein Taukreuz stechen lassen zu wollen. Damit möchte sie ihre Verbundenheit mit der franziskanischen Spiritualität zeigen. Für die 56-Jährige ist es das erste Tattoo – anders als für den Pfarrer, der am Samstag durch den Tattoo-Gottesdienst in Osnabrück führt.
Für die kleinen Gäste gibt es auch Möglichkeiten, sich die Haut zu verschönern: Für sie liegen Klebe-Tattoos bereit.
Dass man für das Tattoo in die Kirche eintritt, ist übrigens auch keine Voraussetzung, betont Kreidler-Kos gegenüber der NOZ. Und wer sich gar nicht erst in die Kirche hinein traut, darf den "Durchkreuzer" vor der Kirche besuchen. Wer will, kann auch hier ins Gespräch kommen. Der umgebaute Kleinbus soll aber gleichermaßen zum Ausruhen dienen.