Käse-Fans haben oft die Qual der Wahl. Neben den abgepackten Klassikern wie Gouda oder Edamer gibt es in vielen Supermärkten noch einige höherwertige Produkte in der Kühltheke. Da findet sich dann vielleicht ein Manchego aus Spanien, fest und leicht nussig im Geschmack.
Manchen Kund:innen mag ein französischer Roquefort ins Auge stechen, ein Blauschimmelkäse mit cremiger Konsistenz. Andere entscheiden sich womöglich für einen aromatischen Bergkäse, der nicht nur gut schmeckt, sondern mit getrockneten Blüten auch noch hübsch anzusehen ist.
Der Discounter Lidl bot lange Zeit einige dieser Käsespezialitäten in Körben in der Kühltheke an. Dadurch sollten sich die höherwertigen Produkte vom restlichen Sortiment abheben. Damit soll nun aber Schluss sein.
Wie die "Lebensmittel Zeitung" (LZ) berichtet, hat der Discounter sein Spezialitätensortiment verkleinert und präsentiert die Käse-Produkte nun in bedruckten Kartons statt in Körben.
"Die aktuelle Umstellung auf Verpackungskartons optimiert nicht nur die Warenpräsentation und unsere logistischen Prozesse, sondern erleichtert auch die Einhaltung hoher Hygienestandards", erklärt Lidl gegenüber der "LZ".
Hinter vorgehaltener Hand hätten Mitarbeiter:innen beklagt, dass die Körbe wegen Schimmel oft ausgetauscht werden mussten, schreibt die Fachzeitschrift. Auch deshalb habe sich die Präsentationsform nicht gelohnt.
Dabei waren die Käsekörbe aus Sicht von Lidl zu Beginn eine vielversprechende Neuerung. Das Konzept sollte im Sinne des "Trading Up" Kund:innen dazu bewegen, zum höherwertigen und zugleich teureren Produkt zu greifen, obwohl sie das eigentlich nicht tun würden.
Die Idee schien zunächst Früchte zu tragen. Laut "LZ" wurden die Käsekörbe nämlich nicht nur in deutschen Filialen eingeführt, sondern später auch in anderen Ländern. Das wäre wohl nicht passiert, wenn sich die Lidl-Führungsetage davon nichts versprochen hätte.
Am Ende zog die Konkurrenz nach: Aldi Süd versucht inzwischen mit dem "Meine Frischetheke"-Konzept ebenfalls Kund:innen von "Premium"-Produkten aus Körben zu überzeugen – und will daran festhalten.
Für Aldi sei es "ein wichtiger Teil des Haltungswechsels", zitiert die "LZ" den Discounter. Denn in den Körben präsentiere man ausschließlich Bio-Ware. Und anders als Lidl kombiniert Aldi die Körbe mit Kartons, was die Handhabung erleichtere.