Das Wort "Inflation" geistert schon seit Monaten durch die deutsche Medienlandschaft. Auch wenn viele Menschen nicht die genaue Begriffsdefinition kennen werden, wissen die meisten doch: Für den eigenen Geldbeutel bedeutet Inflation meist nichts Gutes.
Einfach gesprochen beschreibt Inflation den Prozess, bei dem die Preise für Waren und Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg steigen, was zu einer Geldentwertung führt; die Kaufkraft des Geldes nimmt ab. Für ein und denselben Betrag bekommt man also beispielsweise weniger Lebensmittel als noch einige Zeit zuvor.
In den vergangenen Monaten war die Inflationsrate immer weiter gesunken. Dieser Trend hat sich im Oktober allerdings nicht fortgesetzt. Diesen Monat lagen die Verbraucherpreise um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mitteilte.
Vor allem für Lebensmittel (plus 2,3 Prozent) und Dienstleistungen (4,0 Prozent) mussten Verbraucher:innen im Oktober mehr zahlen, während sich Energie in der Jahresfrist um 5,5 Prozent verbilligte. Das könnten Verbraucher:innen jetzt auch im Supermarkt zu spüren bekommen.
"Focus" berichtet, dass die Konditionsverhandlungen zwischen Händlern und Herstellern anstehen. Es gehe um Preise, Regalflächen und Werbung. Hersteller wie Unilever oder Nestlé würden sich mit gestiegenen Kosten für Personal und Energie konfrontiert sehen.
Deshalb besteht aus Verbraucher:innensicht die Gefahr, dass sie die steigende Inflation als Argument nutzen, um höhere Preise für ihre Produkte durchzusetzen. Ein Experte erklärt mit Blick auf die anstehenden Konditionsverhandlungen gegenüber "Focus", dass die Zeichen auf Sturm stünden.
Vor allem bei Süßigkeiten, Milchprodukten und Butter müssten sich die Verbraucher auf steigende Preise einstellen. Aber auch bei Toilettenpapier, Taschentüchern und Küchenrollen würden Preissteigerungen drohen.
"Focus" sieht das auch in seiner Prospekt-Analyse bestätigt. Der Preis für einen Liter Orangensaft sei um 23 Prozent gestiegen, Apfelsaft um 17 Prozent. Anfang Oktober habe Aldi Süd den Liter Orangensaft beispielsweise von 1,99 Euro auf 2,39 erhöht. Ende des Monats habe das Produkt sogar 2,49 Euro gekostet.
Falls die Produktpreise konstant bleiben, lohnt sich womöglich ein genauerer Blick auf die Verpackung beziehungsweise Füllmenge. Die Verbraucherzentrale warnt nämlich vor der sogenannten "Shrinkflation". Dabei handele es sich um eine versteckte Preiserhöhung: Bei gleich bleibendem Preis reduzieren Hersteller die Füll- oder Packungsmenge.
Das fällt auf den ersten Blick vielleicht nicht direkt auf, ist aber in der Regel durch den Kilopreis ersichtlich. Schwieriger ist wahrscheinlich die sogenannte "Skimpflation" zu erkennen. Dabei tauschen Hersteller einzelne Zutaten durch minderwertigere Alternativen aus, also erhöhen beispielsweise bei einer Apfelsaftschorle den Wasseranteil.
(mit Material von dpa)