Würstchen mit Kartoffelsalat, Braten, Klöße mit Rotkohl, oder doch lieber Raclette – bei vielen ist schon gesetzt, was Weihnachten auf den Tisch kommt. Egal ob traditionell oder ausgefallen, das passende Essen gehört zu Heiligabend und den Feiertagen wie der Weihnachtsbaum. Doch auch wenn die Inflation aktuell abnimmt, bleiben Lebensmittel teuer.
Eine Analyse der Verbraucherzentrale zeigt nun das Ausmaß der Preiszunahme. Fakt ist: Die Menschen müssen 2023 für ihr Weihnachtsessen deutlich tiefer in die Taschen greifen.
Die Verbraucherzentrale NRW zeigt nun in einem aktuellen Bericht die gestiegenen Preise für beliebte Weihnachts-Lebensmittel. Dafür wurden verschiedenste Zutaten von Backartikeln bis hin zu vegetarischen Würstchen preislich mit den zwei Vorjahren verglichen. Grundlage waren Daten des Statistischen Bundesamtes. Das Ergebnis ist eindeutig: Bis zu 74,6 Prozent mehr müssen Verbraucher:innen draufzahlen.
Vor allem, wenn man sich die Preise von 2021 anschaut, wird die Teuerung deutlich. Bei vielen darf an Weihnachten Selbstgebackenes nicht fehlen. Die Preise für die Zutaten dafür sind jedoch stark gestiegen. Am teuersten wurde Zucker mit über 70 Prozent Preiszuwachs im Zweijahresvergleich. Aber auch für Eier, Butter und Mehl müssen Verbraucher:innen mehr Geld einplanen. Die Plätzchen werden also dieses Jahr ein kostspieliger Spaß.
Auch typische Beilagen für das Festtags-Essen sind der Untersuchung zufolge teurer geworden. Seit 2021 sind etwa die Preise für Kartoffeln um 33,8 Prozent und für Kohlgemüse um 29,5 Prozent gestiegen. Auch Raclette-Liebhaber:innen müssen dieses Jahr tiefer in die Tasche greifen. Die Analyse zeigt, der Preis für Käse ist um 38,9 Prozent gestiegen. Bei Rinderrouladen sind es demnach immerhin 18,2 Prozent.
Die Gründe für die hohen Preise sind vielfältig. "Gestiegene Kosten für Energie und Importgüter, Arbeitskräftemangel und höhere Personalkosten, der Klimawandel und Ernteausfälle" sind einige der Ursachen, die die Verbraucherzentrale NRW ausgemacht hat. Die aktuelle Inflation liegt jedoch bei 3,2 Prozent. Die Teuerungsrate kann den Preisschock bei Weihnacht-Lebensmitteln also nicht allein erklären.
Die Verbraucher-Organisation hat dabei einen fiesen Verdacht. Auch "versteckte Preiserhöhungen sowie Mitnahmeeffekte durch Unternehmen in der Nahrungsmittelbranche" könnten hinter den gestiegenen Kosten stecken. Unternehmen könnten also die Inflation als Ausrede für unverhältnismäßige, hohe Preise vorschieben.
Wer nun jedoch aus Angst vor astronomischen Preisen für Gans, Kohl und Kartoffeln den Einkauf lieber beim Discounter erledigen will, muss wohl trotzdem mehr Geld einplanen. Die Verbraucherzentrale zeigt, dass im Frühling sogar einige Produkte wie Butter oder Öl am teuersten im Discounter waren.