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Nach LAP Coffee bekommt Starbucks jetzt auch aus China Konkurrenz

03.10.2017, xfux, Wirtschaft, Restaurant / Kaffee Starbucks Coffee in Madrid in der Calle de la Princesa 42, emwirt emonline, v.l. Eine Frau haelt einen weißen Papierbecher / Becher mit Kaffee gefuell ...
Das Starbucks-Logo ist weltweit bekannt.Bild: imago stock&people / Jan Huebner
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Luckin Coffee mischt Kaffee-Markt auf und macht Starbucks Konkurrenz

In Deutschland wird zurzeit viel über die Expansion von LAP Coffee diskutiert. Doch in den USA steht bereits der nächste Café-Player in den Startlöchern. Der stammt aus China und hat es sogar geschafft, den CEO von Starbucks zu beeindrucken.
18.09.2025, 12:2118.09.2025, 12:21

Wenn es um die Café-Branche geht, ist gerade eine Kette in aller Munde: LAP Coffee. Seit 2023 ploppen in deutschen Großstädten wie Berlin und München immer mehr Filialen mit der kräftig blauen Farbe auf. Die Cafés sind vor allem für den schnellen Kaffee to-go ausgelegt. Sitzplätze sind stark begrenzt, die Heißgetränke lassen sich digital bezahlen und dank Vollautomaten ist der Kaffee schnell gebrüht.

Auch die Preise sind für viele verlockend: Ein Cappuccino kostet gerade mal 2,50 Euro. Doch gerade für diese niedrigen Preise wird LAP Coffee zum Teil kritisiert. Hinter der Kette stehen nämlich finanzstarke Investor:innen, auf die sich kleine, unabhängige Cafés nicht verlassen können. Sie können ihren Kaffee gar nicht so günstig anbieten und werden womöglich verdrängt.

Die LAP Coffee-Gründer halten dagegen und behaupten, dass auf dem riesigen Kaffeemarkt genügend Platz für alle sei. Ob sie das mit Blick auf aktuelle Entwicklungen in den USA auch bestätigen würden, ist nicht klar. Dort steht nämlich gerade ein neuer Player in den Startlöchern, der die Café-Branche ordentlich durchwirbeln könnte.

Luckin Coffee ist in China bereits extrem erfolgreich

Die Rede ist von Luckin Coffee. Dabei handelt es sich um eine chinesische Café-Kette, die bereits 2017 in Peking gegründet wurde. Anders als etwa bei Starbucks gibt es in den Filialen von Luckin Coffee keine Kasse.

Kund:innen bestellen und bezahlen ihren Kaffee vorab über eine App. Das Getränk können sie dann entweder in sogenannten Pick-up-Shops abholen oder sich nach Hause beziehungsweise ins Büro liefern lassen.

Ähnlich wie LAP Coffee wirbt das chinesische Unternehmen also nicht unbedingt mit Orten, die zu längerem Verweilen einladen. Dafür lockt es Kund:innen aber mit niedrigen Preisen.

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In China sind Filialen von Luckin Coffee bereits weit verbreitet.Bild: imago images/ wang gang

In China geht dieses Konzept auf: Seit 2017 ist die Kette rasant gewachsen und hat Starbucks bezüglich der Anzahl ihrer Filialen bereits überholt. Nun wagt das chinesische Unternehmen den nächsten Schritt und will auch in den USA durchstarten. Erste Filialen sind dieses Jahr in New York eröffnet worden.

Das bleibt natürlich auch der Konkurrenz nicht verborgen. Brian Niccol, der CEO von Starbucks, hat sich erst am Dienstag zur Expansion von Luckin Coffee geäußert – und fand laut "Business Insider" überraschend lobende Worte: "Das, was sie wahrscheinlich gut gemacht haben, ist das unglaubliche Tempo der Produktinnovation."

Es gebe den Ton vor, dass man sich bei Geschmacksrichtungen und Getränkekombinationen nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen könne, erklärte Niccol demnach. Luckin Coffee ist dem Bericht zufolge für seinen ausgefallenen Geschmacksrichtungen bekannt, unter anderem Kokosnuss-Latte oder Cold Brew mit Ananas.

Starbucks sieht in Luckin Coffee keine direkte Konkurrenz

Gegenüber der weitgehend digitalen Ausrichtung von Luckin Coffee zeigt sich Niccol jedoch skeptisch. Der Konkurrent habe "interessante Arbeit" geleistet. Aber: "Das ist ein anderer Ansatz. Ich glaube nicht, dass das der richtige für uns ist."

Ein Starbucks-Sprecher verwies auf Anfrage von "Business Insider" auf den Fokus des US-Unternehmens auf "convenience, connection, and craft", was unter anderem eine Anspielung darauf sein dürfte, dass in den Starbucks-Filialen weiterhin Baristas den Kaffee zubereiten.

Inwieweit Luckin Coffee seinen Konkurrenten Starbucks in den USA also wirklich unter Druck setzen wird, bleibt abzuwarten. In China versucht das US-Unternehmen jedenfalls weiter konkurrenzfähig zu bleiben. Laut Niccol seien die Preise einiger Drinks diesen Sommer bereits gesenkt worden; zudem gebe es auf dem chinesischen Markt andere Geschmacksrichtungen als in den USA.

In Deutschland müssen sich derzeit weder Starbucks noch LAP Coffee über weitere Konkurrenz machen. Bisher sind keine Pläne bekannt, dass sich die chinesische Kette auch hierzulande etablieren will.

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