
Sieht aus wie unordentlich eingeräumt – ist aber absichtlich so. Bild: reddit
Geld & Shopping
Wer aktuell wachsam durch Supermärkte geht, dürfte vielleicht schon gesehen haben, dass hier und da bestimmte Lebensmittel auf dem Kopf stehen. Das ist tatsächlich kein Flüchtigkeitsfehler des Personals – sondern hat etwas mit Donald Trump zu tun.
In deutschen Supermärkten könnte einem derzeit ein etwas kurioser Anblick begegnen: Einige Produkte stehen auf dem Kopf in den Regalen. Das ist kein Zufall oder Ergebnis unachtsamen Einräumens, sondern Teil einer Bewegung.
Dabei geht es darum, Lebensmittel und Produkte aus den USA zu boykottieren und lieber zu Erzeugnissen aus europäischer Herstellung zu greifen.
Boykott im Supermarkt gegen Lebensmittel aus den USA
Fotos von der Aktion finden sich beispielsweise bei Reddit. Ein Reddit-Post zeigt zwei Fotos, von umgedrehten Heinz-Bohnen-Dosen und umgedrehten Philadelphia-Frischkäse-Becher. Der Beitrag trägt den Titel: "Die Menschen in meiner Stadt haben die Botschaft verstanden."
Weiter heißt es: "Die Bilder wurden heute in einem deutschen Supermarkt aufgenommen. Ich habe ebenso ein paar umgedrehte Twix-Riegel gesehen. Die Pringles standen noch richtig herum."
Die Bewegung "Buy from EU" ist in Deutschland noch nicht überall bekannt, aber auf Reddit hat die zugehörige Gruppe bereits über 180.000 Mitglieder. Die Community versteht sich als eine Art Unterstützer:innengruppe für europäische Waren und Dienstleistungen.
Supermarkt: Produkte umdrehen als Akt des Widerstands?
Der Trend, Produkte von US-Hersteller:innen in Supermärkten umzudrehen, stammt ursprünglich aus Kanada, hat aber mittlerweile auch Deutschland erreicht. Einige finden diesen Ansatz fragwürdig: "Es bedeutet nur zusätzliche Arbeit für die armen Angestellten, die über Nacht arbeiten, um die Regale wieder richtig zu füllen."
Andere reagieren mit Unverständnis: "Schwachsinn. Was können amerikanische Unternehmen gegen die Dummheit ihres Präsidenten tun?" Und auch die Bilder aus dem deutschen Supermarkt stoßen auf verschiedene Reaktionen. Ein Nutzer sucht unter dem Reddit-Beitrag Gleichgesinnte in Frankreich, um die Idee dort zu verbreiten.
Ein anderer prahlt damit, viele Produkte selbst umgedreht zu haben. Eine kritischere Stimme äußert sich so:
"Mein Sohn arbeitet als Regalkraft im örtlichen Supermarkt. Er versteht zwar die Bedeutung der Bewegung, ist aber leicht verärgert, weil der Supermarkt von ihm verlangt, alles wieder richtig herum zu stellen."
Bereits Ende Februar sorgte laut "Frankfurter Rundschau" ein Forscher für Aufsehen, der dazu aufrief, mehr europäische Produkte zu kaufen, um Europa zu stärken. Seine Liste mit US-Produkten und europäischen Alternativen wurde über 1,5 Millionen Mal angesehen – ironischerweise auf X, der Plattform von Elon Musk, dem ehemaligen Unterstützer von Trump.
So wird eine umgedrehte Bohnendose doch zu einem politischen Statement, das auf einen US-Hersteller hinweist.
Am Ende bleibt es den Menschen natürlich selbst überlassen, wie sie sich entscheiden. Doch die Bewegung hat auf jeden Fall ein politisches Potenzial – und könnte so manchen Supermarktbesuch bald noch interessanter machen.
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