Wer sich auf einem Langstreckenflug schon mal zu Tode gelangweilt hat, kennt den Move: Man greift irgendwann zum guten, alten Duty-Free-Katalog, der noch immer brav in der Sitztasche auf seinen Einsatz wartet. Und dann rollt irgendwann auch der klassische Bordverkauf-Trolley durch die Gänge – vollgepackt mit Parfüm, Zigaretten und anderen Mitbringseln, die man in luftiger Höhe ohne Steuerzuschlag kaufen kann.
Doch bei Lufthansa ist damit bald Schluss.
Die Airline hat gegenüber dem Fachportal "Aero Telegraph" bestätigt, dass der Verkauf an Bord auf Langstrecken abgeschafft wird. Schon im Februar habe man die Trolley-Tour auf jenen Strecken eingestellt, die sich als "wirtschaftlich nicht rentabel" erwiesen hatten. Und im September 2025 ist endgültig Feierabend mit dem Duftproben-und-Ziggi-Express.
Vor ein paar Jahren klang das noch ganz anders. Als der niederländische Fluganbieter KLM 2019 seinen Duty-Free-Verkauf einstellte, erklärte Lufthansa gegenüber "Aero Telegraph" noch selbstsicher: "Das Shopping an Bord ist fester Bestandteil unseres Serviceangebots, das von vielen Passagieren eingefordert und erwartet wird." Aber dann kam die Pandemie, es wurde weniger geflogen – und das führte offenbar zu einem Umdenken.
Denn immer weniger Menschen kaufen im Flugzeug Duftwasser oder Schnaps. Dazu kommt: Die Verkaufsware blockiert wertvollen Stauraum, wie laut "Aero Telegraph" "mit dem Thema vertraute Personen erklären". Und gerade der wird beim neuen Langstreckenservice, bei dem die Lufthansa ein neues Servicekonzept für die höheren Klassen anbieten will, offenbar dringend gebraucht.
Die beiden Tatsachen sind Grund genug, um festzustellen: Der Bordverkauf ergibt einfach keinen Sinn mehr.
"Der Bordverkauf wird aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt", sagte ein Sprecher der Lufthansa dazu nüchtern. Der Online-Katalog und der Worldshop an Flughäfen bleiben allerdings bestehen – wer also wirklich nicht ohne Lufthansa-Souvenir nach Hause kann, wird dort weiterhin fündig.