Ziel war es, den Rücksendevorgang möglichst einfach und zugleich umweltfreundlich zu gestalten. Im Rahmen des Tests sollten Kund:innen des Online-Marktplatzes Amazon den Aufwand für das erneute Verpacken umgehen können, indem sie die Ware frei von zusätzlicher Verpackung in einer Postfiliale oder einem DHL-Paketshop abgeben konnten.
Das Unternehmen erhoffte sich eine Vereinfachung im Rücksendeprozess, stellte dabei aber auch eine Art "Deal with a catch" vor: Wer bereit war, das Produkt unverpackt zurückzugeben, blieb von Gebühren verschont, während jene, die auf die klassische Verpackungsmethode setzten, zur Kasse gebeten wurden.
Das sorgte für Aufruhr, nicht nur wegen der abzockerischen Natur der neuen Geld-Mach-Methode. Nun soll die Testphase abgeschlossen sein.
Die verpflichtende Umstellung auf eine unverpackte Rückgabe sollte zwar den Verwaltungsaufwand für Kunden – das Suchen nach einem Karton, das Drucken eines Labels – reduzieren. Neben der praktischen Problematik der Rücksendemodalitäten traten jedoch auch Datenschutz- und Umweltaspekte in den Vordergrund.
Einige Nutzer:innen regten sich auf Social Media über die neue Maßnahme auf, hinterfragten die Sinnhaftigkeit. Aber auch der Umweltaspekt irritierte Kund:innen. Ein:e User:in kommentierte laut "Onlinehändler News": "Es ist also umweltfreundlicher, wenn der DHL-Bote den Artikel in einer neuen Versandtasche verpackt, statt dass der Kunde den gelieferten Karton wieder für den Rückversand nutzt?"
Auch die Händler:innen erhoben großen Widerspruch zur neuen Maßnahme. Auf Facebook lautete laut "Onlinehändler News" ein Kommentar: "Absoluter Wahnsinn, alle Produkte die so verschickt werden, sind danach Müll. Die Artikel werden zerquetscht, Teile fallen aus der Produktverpackung und fehlen dann." Die Retouren seien zu "annähernd 100 Prozent für die Mülltonne".
Bereits wenige Wochen nach dem Teststart wurde das Gebührenmodell wieder zurückgenommen. Amazon gab bekannt, dass die Rücksendeoptionen wieder "wie gewohnt" möglich seien.
Man teste "regelmäßig Möglichkeiten", um Produktrücksendungen für Kund:innen "so einfach und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten", wie "Golem" berichtete.
Ähnliche Maßnahmen, die bereits in der Vergangenheit getestet wurden, endete ebenfalls, ohne dass nachvollziehbare Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert wurden.