Angesichts der Corona-Pandemie wurde die Mehrwertsteuer zur Entlastung der Gastronomie-Branche vorübergehend gesenkt. Doch wie das Wort sagt: Die Senkung ging vorüber. Zum Beginn des Jahres wurde die Mehrwertsteuer wieder angepasst und liegt wie zuvor bei 19 Prozent.
Diese Anpassung beschäftigt sowohl Verbraucher:innen, als auch Gastwirt:innen. Denn: Wer vor Ort im Restaurant oder anderen Lokalitäten essen möchte, muss nun auch mehr bezahlen. Restaurants schlagen die Erhöhung auf die Preise auf.
Doch das ist offenbar nicht überall so.
Ein Gastronom erklärt, warum er zum 1. Januar – anders als andere Gastwirt:innen – keine Preiserhöhung vornehmen musste.
Ein Gast sei kürzlich mit einer Frage zu ihm gekommen, berichtet der Gastronom auf Tiktok. Derjenige fragte sich, wie es sein kann, dass er keine gestiegenen Preise im Vergleich zu seinem letzten Besuch im vergangenen Jahr feststellen konnte – obwohl nun wieder die 19 Prozent-Mehrwertsteuer gilt.
Der Grund: Sie hätten "die Preise längst erhöht", berichtet der Gastronom in dem Video.
Das sei in "ganz verträglichen Dosen" passiert. Er betont: "Dadurch, dass wir in den letzten zwei Jahren die Preise kontinuierlich angehoben haben, müssen wir das jetzt nicht auf einmal tun. Deswegen sind die Preise stabil." Natürlich müsste man bei sprunghaften Preissteigerungen, wie zum Beispiel bei Fleisch, anziehen. Das hätte man jedoch so gemacht, dass die Gäste das "im Prinzip gar nicht gemerkt haben".
Geschafft haben sie das auch durch verschiedene Maßnahmen. "Zum Beispiel haben wir jetzt keine Tischwäsche mehr", sagt der Gastwirt. Tischdecken sucht man bei ihm im Betrieb demnach vergeblich. In der Qualität wolle man natürlich nicht heruntergehen, betont er. Sie würden aber schauen, dass sie mit günstigeren Lieferanten zusammenarbeiten. "Man guckt wirklich, wo man Kosten reduzieren kann, um das Preisniveau zu halten."
Der Wirt geht dennoch davon aus, dass es zu weiteren Preissteigerungen kommen wird. "Und die Gastronomen müssen natürlich auch gucken, dass sie noch wirtschaftlich arbeiten", sagt er. Sie müssten etwa daran denken, dass die Beschäftigten mehr verdienen.
Für ihn liegt die Lösung in der offenen Kommunikation. Wenn man den Gästen erkläre, dass die Preise nicht deshalb steigen, weil sich die Gastronom:innen den "dritten Porsche" kaufen wollen, sondern, weil "Beschäftigte nach Tarif" bezahlt werden, hätten die "allermeisten" Verständnis dafür.