
Beim Einkauf schauen viele Verbraucher genauer aufs Preisschild. Bild: dpa / Wolfgang Kumm
Geld & Shopping
In den USA hat das Thema mutmaßlich die Präsidentschaftswahl mitentschieden und auch bei der Bundestagswahl in Deutschland dürfte es bei der Stimmabgabe eine wichtige Rolle spielen: die gestiegenen Verbraucherpreise. Dass sie seit einiger Zeit beim Lebensmitteleinkauf tiefer in die Tasche greifen müssen, frustriert Kund:innen.
In einer im amerikanischen Journal of Monetary Economics veröffentlichten Studie haben Forschende die Preise von mehr als zwei Millionen Lebensmitteln zwischen Januar 2020 und Mai 2024 untersucht. In Deutschland stiegen die Preise in dem Zeitraum demnach um 15 Prozent. Bei den günstigeren Eigenmarken der Supermärkte waren es gar 30 Prozent.
Auch gesunde Lebensmittel wie Obst sind von den Teuerungen betroffen. Das hat Auswirkungen auf das Kaufverhalten. Teurere Obst und Gemüsesorten wurden häufig lieber linksliegen gelassen.
Supermarkt: Obst im vergangenen Jahr deutlich teurer
Laut des Branchendiensts Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) stiegen die Obstpreise im vergangenen um durchschnittlich fünf Prozent. Das Statistische Bundesamt weist mit 3,8 Prozent eine etwas geringer Steigerung aus. Besonders Äpfel, Bananen und Heidelbeeren waren von den Preisanstiegen betroffen.
Laut AMI-Analyst Michael Koch sind die Teuerungen auf ein eingeschränktes Angebot zurückzuführen. Etwa die Apfelernte sei kleiner ausgefallen als im Vorjahr. Bei Heidelbeeren habe es ein begrenztes Angebot aus Übersee gegeben. Das habe sich erst im zweiten Halbjahr normalisiert. Die Einkaufsmenge habe daher nur um etwa ein Prozent zugenommen.

Besonders bei Äpfeln mussten Verbraucher tiefer in die Tasche greifen.Bild: dpa-tmn / Robert Günther
Gerade hochpreisige Obst- und Gemüsesorte wie Beeren blieben häufig in der Auslage liegen. "Bei hochwertigen Tomaten oder Beerenfrüchten für zehn Euro das Kilo gehen viele nicht mehr mit", sagte Andreas Brügger, Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands gegenüber der dpa. In den Vorjahren sei bei hochwertigen Produkten ein wahrer Boom zu beobachten gewesen, nun griffen Konsument:innen wieder verstärkt zum Basissortiment.
Gemüse wird etwas günstiger
Während die Preise beim Obst 2024 deutlich gestiegen sind, lässt sich beim Gemüse eine gegenläufige Entwicklung beobachten. Laut AMI ist Gemüse im Durchschnitt um drei Prozent günstiger geworden. Das Statistische Bundesamt geht von 1,5 Prozent aus.
Nach Angaben von Koch sind die Rückgänge auf ein besonders hohes Preisniveau von stark nachgefragten Gemüsesorten wie Zwiebeln und Karotten im Jahr 2023 zurückzuführen. Im vergangenen Jahr hätten sich die Preise wieder normalisiert. Dem AMI zufolge griffen die Verbraucher:innen beim Gemüse auch wieder beherzter zu. Die Einkaufsmenge stieg demnach um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Anstieg der Verbraucherpreise insgesamt ist im Januar wieder etwas zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug die Inflationsrate 2,3 Prozent. Zuletzt war diese im Dezember den dritten Monat in Folge gestiegen.
(Mit Material von dpa)
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