Viele Labore haben kaum noch Kapazitäten, um weitere Corona-Tests auszuwerten. (Symbolbild)Bild: E+ / sanjeri
Gesundheit & Psyche
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte schon vor einigen Wochen gewarnt: Wenn sich die Corona-Lage so weiterentwickelt, müssen wir um Weihnachten herum mit 20.000 Neuansteckungen pro Tag rechnen. Ihre Prognose hat sich bewahrheitet – allerdings wesentlich früher. Am Donnerstag vermeldete das Robert-Koch-Institut einen neuen Höchstwert, 19.990 Menschen Neuansteckungen wurden seit Mittwoch vermeldet.
Mit den erhöhten Fallzahlen ist auch die Zahl der Corona-Tests gestiegen, mittlerweile kommen viele Labore mit dem Auswerten nicht mehr hinterher. So meldeten laut RKI in
der vergangenen Kalenderwoche 69 Labore einen Rückstau
von insgesamt 98.931 abzuarbeitenden Proben. Zwei Wochen zuvor waren
es noch 52 Labore mit 20.799 abzuarbeitenden Proben, wie aus dem
RKI-Lagebericht von Mittwochabend hervorgeht. 55 Labore nannten laut
RKI zuletzt Lieferschwierigkeiten für Reagenzien unter anderem zum
Auswerten der Tests, Plastikverbrauchsmaterialien und
Pipettenspitzen.
Es kann zu Verzögerungen bei Mitteilungen der Corona-Ergebnisse kommen
"Mit steigenden Probenzahlen, wie sie zurzeit aufgrund der weiten
Indikationsstellung zu beobachten sind, verlängern sich auch die
durchschnittlichen Bearbeitungszeiten, mit möglichen Konsequenzen für
die zeitnahe Mitteilung des Ergebnisses an die betroffenen Personen,
sowie einem größeren Verzug bei der Meldung an das Gesundheitsamt",
schreibt das RKI. Es gebe in den vergangenen Wochen zunehmend Berichte
von Laboren, die sich stark an den Grenzen ihrer Auslastung befänden.
Es sei unter anderem "dringend geboten, den Einsatz der Tests im
Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier
Testkapazitäten zu priorisieren".
Die sogenannte Positivenquote bei Corona-Tests in Deutschland hat
sich derweil in den vergangenen zwei Monaten in etwa verzehnfacht. So
schlugen vergangene Woche laut RKI etwa 7,3 Prozent
der Tests an – der höchste Wert seit der ersten Aprilhälfte.
Die Zahl der wöchentlich durchgeführten Tests kletterte in den
vergangenen zwei Monaten deutlich um mehr als 400.000. 191 Labore
meldeten zuletzt rund 1,6 Millionen solcher Laboruntersuchungen in
einer Woche – ein Rekordwert für Deutschland. Die Entwicklung bei
Positivenrate und Test-Anzahl spiegelt sich im über Wochen starken
Anstieg bei den gemeldeten Neuinfektionen wider.
(ak/dpa)
"Das ist ein Leidensdruck, der sich oft jahrelang potenziert", sagt Mia Marianne Drost. Sie arbeitet bei dem Verein Nacoa Deutschland, der sich für Kinder aus suchtbelasteten Familien starkmacht. Nacoa ist eine Anlaufstelle, bei der Kinder Hilfe finden. Und nicht nur, wenn sie nach dem Gesetz als Kinder gelten, sondern auch erwachsene Kinder, wie Mia sie nennt.