Bunt, klein und fruchtig im Geschmack: Einweg-E-Zigaretten boomen, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bei vielen wirken sie beinahe wie ein schickes Gadget, das die allgemeinen Gesundheitsschäden durch Nikotinkonsum in einer riesigen Dampfwolke verschwinden lässt.
Doch hinter dem stylischen Äußeren verbergen sich Risiken für die Gesundheit sowie ernsthafte Probleme für die Umwelt. Denn auch wenn Vapes keinen Tabak enthalten, ist ihr Inhalt eben doch mit Nikton versetzt. Und nicht nur das.
Eine Studie der University of California zeigt nun, dass gleich mehrere Modelle moderner Einweg-Vapes eine überraschend hohe Konzentration an Blei und Antimon enthalten. Konkret wurden dabei verschiedene Geräte der Marken Esco Bar, Flum Pebble und Elf-Bar untersucht.
Sowohl Blei als auch Antimon erhöhen dem Bericht zufolge das Krebsrisiko.
"Wir haben festgestellt, dass diese Einweggeräte bereits Giftstoffe in der E-Flüssigkeit enthalten oder diese in großem Umfang aus ihren Komponenten in die E-Flüssigkeiten gelangen und schließlich in den Rauch übertragen werden", erklärt Studienautor Mark Salazar dem "Spiegel". Verschiedene Metalle in der Drahtspule im Inneren der Geräte gelangten demnach einfach in die Vape-Flüssigkeit.
Auch die zulässigen Grenzwerte von Chrom und Nickel wurden demnach nach einer bestimmten Anzahl an Zügen in dem Vape-Dampf überschritten. Die Stoffe stehen im Verdacht, bei erhöhter Konzentration ebenfalls Krebs oder auch neurologische Schäden und Atemwegserkrankungen auszulösen.
Immer wieder wird bei Vape-Zigaretten die fehlende Regulierung und Transparenz bei den Inhaltsstoffen kritisiert. Konsument:innen wissen oft nicht genau, was sie eigentlich inhalieren, durch den meist fruchtigen Geschmack wirken die Geräte harmlos.
Mehrere Länder in Europa haben mittlerweile die Gefahr erkannt und entsprechende Verbote in Kraft gesetzt. So dürfen in Großbritannien seit dem 1. Juni gar keine Einweg-Geräte mehr verkauft werden. Irland plant ähnliche Einschränkungen.
"Unsere Ergebnisse unterstreichen die unvorhergesehenen gesundheitlichen Risiken", heißt es in der Studie aus Kalifornien.
Während klassische Zigaretten längst als gesundheitsschädlich bekannt sind, galt das Dampfen vielerorts als vermeintlich harmlosere Alternative. Doch dieser Eindruck trügt. Insbesondere bei jungen Menschen, deren Lungen sich noch in der Entwicklung befinden, zeigen sich vermehrt Anzeichen von Reizungen, Entzündungen und anderen langfristigen Beeinträchtigungen.