Mit Freund:innen eine Pizza essen gehen oder doch mit Kommiliton:innen in der Uni-Pause schnell einen Burger in der Innenstadt holen – Essengehen ist nicht nur eine gute Möglichkeit ums Kochen herum zu kommen, sondern auch eine soziale Angelegenheit.
Doch ein eigentlich ganz harmloser Restaurantbesuch kann bei Angehörigen der Gen Z zu seltsamen Ängsten führen. Eine neue Studie deckt das seltsame Phänomen auf.
Zur Gen Z gehören junge Menschen, die etwa zwischen 1997 und 2012 geboren wurden. Sie teilen jedoch offenbar nicht nur die Abneigung gegen Skinny Jeans und verbringen ihre Zeit gern auf Tiktok. Besonders die Erwachsenen unter ihnen haben eine äußerst seltsame Angst beim Essengehen in Restaurants. Die Boulevardzeitung "New York Post" berichtet nun von der sogenannten "menu anxiety" – zu Deutsch "Angst vor der Speisekarte". Dabei bezieht sich die Zeitung auf eine Studie der Restaurant-Kette Prezzo.
In der Untersuchung wurden 2000 Teilnehmende befragt, wie entspannt sie beim Restaurantbesuch seien. Dabei fiel besonders eine Gruppe auf. Etwa 86 Prozent der erwachsenen Gen-Z-Angehörigen – in der Studie junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren – gaben an, unter der "menu anxiety" zu leiden. Bei allen Befragten waren es hingegen nur 67 Prozent.
Das Phänomen scheint also insbesondere die Gen Z zu betreffen. Sie hat offenbar häufig Angst, im Restaurant zu bestellen und empfindet die Interaktion mit den Mitarbeitenden als unangenehm.
Bei einigen geht die Angst sogar so weit, dass sie sich gar nicht trauen, ihre Bestellung zu formulieren. 34 Prozent der jungen Erwachsenen gaben tatsächlich an, andere Personen für sich bestellen zu lassen. Auch, dass viele Lokale mit abwechslungsreichen und großen Speisekarten werben, sei ein Teil des Problems. Die jungen Menschen fürchten sich demnach davor, sich nicht entscheiden zu können oder ihre Auswahl im Nachhinein zu bereuen. Daher ist für 40 Prozent der befragten jungen Erwachsenen das Vorab-Checken des Menüs ein Muss.
Die Beobachtung scheint jedoch kein Einzelfall zu sein. Auch neben der "menu anxiety" haben Angehörige der Generation Z mehr Ängste als ältere Generationen vor ihnen. Das zeigt auch Gabriel Rubin, Professor für Justizstudien an der Montclair State University, in einer Studie. Gegenüber der "New York Post" erklärte er: "Sie sind 'digital natives', aber aufgrund von Covid und anderen Faktoren haben sie wichtige persönliche soziale Fähigkeiten verpasst."
Die jungen Erwachsenen hätten insbesondere in nicht-digitalen Räumen Probleme. Deswegen könnten auch simple Tätigkeiten zu einem echten Problem werden. Auf Tiktok teilt die Gen Z ebenfalls ihre Erfahrungen mit der seltsamen Angst. Passend zur Analyse von Gabriel Rubin schreibt eine Influencerin: "Das ist dein Safespace" – gemeint ist natürlich die App Tiktok.