
Bei hohen Temperaturen schmecken manche Lebensmittel besser als andere. Bild: pexels / Kampus Production
Gesundheit & Psyche
Was gibt es bei 30 Grad Außentemperatur Besseres als eine eiskalte Cola? Eine Kugel Eis vielleicht. Dass wir genau diese Gedanken haben, könnte für unsere Gesundheit in Zukunft schädlich werden.
09.09.2025, 14:5209.09.2025, 14:52
Die Klimakrise ist längst kein fernes Zukunftsszenario mehr. Vor allem im globalen Süden ist das Leben von Millionen Menschen bereits von deren Auswirkungen beeinträchtigt. Extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen zerstören Lebensräume und -grundlagen.
Wenn Wasser knapp wird und Böden ihre Fruchtbarkeit verlieren, geraten ganze Versorgungssysteme ins Wanken. Auch in vermeintlich wohlhabenderen Teilen der Welt werden die Auswirkungen der Klimakrise damit immer mehr spürbar. So zeigt eine neue Studie, dass sie auch die Ernährungsweise von US-Bürger:innen maßgeblich beeinflusst.
USA: Forscher zeigen beunruhigende Entwicklung bei Ernährungsweise
Eine Forschungsgruppe mit Mitwirkenden aus den USA, China und Großbritannien hatte in diesem Zusammenhang Dutzende Haushalte in den USA und deren Ernährungsweise beobachtet. Über 15 Jahre hinweg wurde untersucht, welchen Einfluss steigende Temperaturen auf die konsumierten Lebensmittel haben.
Am besten waren die Veränderungen den Autor:innen zufolge bei der gesteigerten Flüssigkeitsaufnahme erkennbar. Einerseits tranken die untersuchten Haushalte demzufolge deutlich mehr stilles Wasser, sobald höhere Temperaturen in den jeweiligen Orten gemessen wurden.
Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken stieg jedoch ebenfalls mit zunehmender Temperatur, erst ab einer Temperatur von 30 Grad sinkt dieser wieder ab. Auch alkoholische Getränke wurden ab dieser Temperaturmarke deutlich weniger getrunken.
In der Studie wird allerdings betont, dass die Ergebnisse in den höheren Temperaturbereichen mit Vorsicht interpretiert werden müssen, da entsprechende Wetterereignisse deutlich seltener vorkommen und damit weniger Ergebnisse dazu vorliegen.
Klimakrise: Studie warnt vor steigendem Zuckerkonsum
Insgesamt weisen die Autor:innen dennoch darauf hin, dass der Konsum von Zucker bei Außentemperaturen zwischen 12 und 30 Grad Celsius sichtbar ansteigt. Gerade Personen mit ohnehin starkem Konsum etwa von zuckerhaltigen Getränken reagieren demnach direkt auf höhere Temperaturen.
Dieses Phänomen ist laut der Studie besonders ausgeprägt in Haushalten mit geringerem Einkommen und Bildungsniveau.
Die Autor:innen warnen, dass besonders diese Gruppen künftig von gesundheitlichen Risiken betroffen sein könnten. Sie prognostizieren, dass der Zuckerkonsum in den USA bis 2095 um fast drei Gramm pro Tag steigen dürfte, falls die Erderwärmung ungebremst fortschreitet.
Ein erhöhter Zuckerkonsum kann auf lange Sicht erhebliche Konsequenzen für die menschliche Gesundheit haben. Gerade bei übermäßigem Konsum von zuckerhaltigen Getränken warnen Mediziner:innen vor Übergewicht, Diabetes oder einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Autor:innen der Studie verweisen in ihren Ergebnissen darauf, dass die Forschung in dem entsprechenden Bereich noch relativ dünn ist. Gerade in Bezug auf bestimmte sozioökonomische Gruppen äußern sie jedoch dringenden Aufklärungsbedarf, um die negativen Auswirkungen der Klimakrise zu reduzieren.
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