Leben
Gesundheit & Psyche

Candidozyma auris an der Charité: Krankenhauskeim greift weiter um sich

ARCHIV - 28.06.2024, Berlin: Das sanierte Hochhaus der Charite. (zu dpa: «Senatorin Czyborra: Charité arbeitet Vorwürfe auf») Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
An der Berliner Charité wurden mehrere Infektionen festgestellt. Bild: dpa / Soeren Stache
Gesundheit & Psyche

Gefährlicher Pilz breitet sich in Charité aus: Warum das besorgniserregend ist

Candidozyma auris wird auch in Deutschland immer häufiger festgestellt. Auch wenn nicht alle Patient:innen Symptome zeigen, ist das gefährlich.
19.09.2025, 13:0919.09.2025, 13:09

Pilzinfektionen klingen im ersten Moment erst einmal harmlos – irgendwie nach einem nervigen Fußpilz nach dem Freibadbesuch. Doch manche Pilzarten können durchaus gefährlich werden. Während Bakterien und Viren spätestens seit der Corona-Pandemie im Rampenlicht stehen, bekommen Pilze in der Öffentlichkeit noch wenig Aufmerksamkeit.

Dabei überleben Pilze auf Oberflächen, auf medizinischen Geräten oder auf der Haut, ohne dort direkt erkennbar zu sein. Sobald sie die Chance bekommen, in den Körper einzudringen, zeigen sie ihr wahres Potenzial – und das macht sie zu einem stillen, aber hartnäckigen Gegner. Aktuell besorgt ein größerer Ausbruch in Berlin das Gesundheitswesen in Deutschland.

Berlin: Charité meldet mehrere Pilzinfektionen

Wie der "Tagesspiegel" berichtet, wurde bei einer "niedrigen zweistelligen Anzahl" an Patient:innen in Klinken der Berliner Charité eine Infektion mit Candidozyma auris festgestellt.

Der Hefepilz gilt weltweit als gefährlicher Krankenhauskeim und zählt in Deutschland mittlerweile zu den fünf häufigsten Erregern dieser Art. Er ist in der Lage, etwa über Wunden in tiefe Gewebeschichten vorzudringen und dort ernsthafte und mitunter lebensbedrohliche Infektionen zu verursachen.

Dem Bericht zufolge handelt es sich bei den meisten der aktuell gemeldeten Fälle lediglich um Besiedlungen. Das bedeutet, dass die Patient:innen keinerlei Symptome zeigten. Angaben der Klinik zufolge befänden sich dennoch alle Betroffenen für mehrere Wochen in "strenger" Isolation. Weitere Patient:innen würden aktuell untersucht, um potenziell unentdeckte Fälle ausmachen zu können.

Die erste Infektion wurde demnach im Juni bei einem Patienten erkannt, der zuvor im Ausland behandelt wurde. Candidozyma auris breitet sich aktuell in ganz Europa aus. Die meisten Fälle werden aber in Indien, Südafrika und den USA registriert.

Ärzte besorgt wegen Resistenz von Candidozyma auris

Problematisch an der aktuellen Lage in der Charité ist auch, dass bei Candidozyma auris zunehmend Resistenzen gegenüber gängigen Medikamenten und Desinfektionsmitteln festgestellt werden. So wirkt ein bekanntes Antimykotikum laut dem "Tagesspiegel" nur noch in etwa 20 Prozent der Fälle zur Bekämpfung des Pilzes. Alternativ kommen daher mittlerweile oft sogenannte Echinocandine zum Einsatz.

Je nach Symptomatik können auch andere Medikamente verschrieben werden. Handelt es sich nur um eine Besiedlung ohne Symptome, ist meist eine Isolation ausreichend.

Vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder längerer Antibiotikatherapie gelten in Bezug auf den Hefepilz als Risikopatient:innen. Auch für deren Gesundheit ist eine schnelle Eindämmung der Ausbreitung von Candidozyma auris aus medizinischer Sicht dringend notwendig.

Henkel stellte Produktion ein: Kult-Artikel verschwindet
Bestimmte Produkte gehören so selbstverständlich zum Alltag, dass ihr Verschwinden kaum vorstellbar ist. Nach fast sieben Jahrzehnten verschwindet nun eines dieser Stücke Alltagsgeschichte aus den Regalen.
Hast du ein Produkt zu Hause, das du schon seit Jahren verwendest, weil du es so gerne magst? Manche Dinge sind einfach zu gut, um sie auszutauschen. Sie können etwa Erinnerungen an die Kindheit wecken oder man mag den Geruch einfach besonders gerne. Wer seit Jahrzehnten zum selben Klassiker greift, verbindet damit oft ein Stück Sicherheit in einer sich ständig verändernden Welt.
Zur Story