Bildung entscheidet nicht nur über Jobs und Gehalt – sie prägt ganze Gesellschaften. Ob Innovation, Forschung oder Wettbewerbsfähigkeit, ohne kluge Köpfe läuft gar nichts. Genau deshalb schauen Politik und Wirtschaft so genau auf Hochschulen und Unis. Und da gibt es für Deutschland gerade gleich zwei gute Nachrichten.
Denn zum einen zieht es immer mehr internationale Studierende hierher – laut der neuen Studie "Bildung auf einen Blick" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist der Anteil ausländischer Studierender hierzulande in den letzten zehn Jahren von 7,1 Prozent auf 12,7 Prozent im Jahr 2023 gestiegen – fast doppelt so hoch wie im OECD-Schnitt (7,4 Prozent).
Zudem gibt es überdurchschnittlich viele Abschlüsse im Bereich der MINT-Fächer. Damit ist die Bundesrepublik laut der OECD sogar an der Weltspitze.
Noch deutlicher wird der Trend mit den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamts: Im Wintersemester 2023/24 waren 492.600 internationale Studierende eingeschrieben – also 17 Prozent aller Studierenden. Damit liegt Deutschland weltweit auf Platz vier hinter den USA, Großbritannien und Australien, aber an der Spitze aller nicht englischsprachigen Länder.
Die größte Gruppe kommt mit 44 Prozent aus Asien, weitere 31 Prozent stammen aus anderen europäischen Ländern. Für Deutschland ist das mehr als nur Prestige: Die OECD betont die "strategische Bedeutung" der Internationalisierung – vor allem, wenn Absolvent:innen bleiben und hier in Wirtschaft und Forschung arbeiten.
Bei der Präsentation der Studie in Berlin zeigte sich Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) zufrieden. Sie verwies auf die starke Rolle der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik): 35 Prozent aller Bachelor-Absolvent:innen schließen in einem MINT-Fach ab.
OECD-weit liegt der Schnitt bei 23 Prozent. Deutschland sei damit ein hochqualifiziertes MINT-Land und ein "MINT-Weltmeister", wird Bär in der Tagesschau zitiert.
Ganz ungetrübt ist die Bilanz aber nicht: Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sieht auch Schattenseiten. "Noch immer verlassen zu viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss, und die Herkunft prägt den Bildungserfolg nach wie vor zu stark", sagte sie laut der Tagesschau.
Die Studie macht deutlich, dass Deutschland zwar immer attraktiver für internationale Studierende wird, gleichzeitig aber weiter mit alten Problemen im eigenen Bildungssystem kämpft.