
Auf Pelzfarmen werden vor allem Tiere mit besonderen Fellfarben gezüchtet.Bild: imago images / imagebroker
Good News
Tierschutzorganisationen setzen sich seit Jahren dafür ein, dass das Töten von Tieren für ihre Felle aufhört. Ihre Bemühungen zeigen sich in neuen Zahlen. Aber auch eine europäische Bürgerinitiative könnte bald für Besserung sorgen.
09.09.2025, 14:2009.09.2025, 14:20
Pelz ist wohl eines der grausamsten Accessoires, die man tragen kann. Vor allem, wenn er von Tieren stammt, die extra dafür gezüchtet wurden. Die ihr kurzes Leben in winzigen Käfigen ausharren müssen, sich auf der Farm grassierende Krankheiten einfangen und vielleicht aufgrund von bakteriellen Infektionen sogar ein Auge oder ganze Gliedmaßen verlieren.
Seit Jahren kämpfen Tierschutzorganisationen deswegen dafür, dass Pelzfarmen und auch der Verkauf von Pelz verboten wird. Ihre Bemühungen tragen inzwischen Früchte: In den vergangenen zehn Jahren hat die weltweite Produktion von Pelz rapide abgenommen.
Rückgang an Pelzfarmen und weniger getötete Tiere
Daten der Organisation Humane World for Animals zeigen, dass in den vergangenen zehn Jahren 85 Prozent weniger Tiere für die Pelzindustrie getötet worden sind. Während 2014 noch 139,5 Millionen Tiere wie Füchse, Nerze, Chinchillas und Marderhunde für ihr Fell getötet worden sind, waren es 2024 noch 20,5 Millionen.
In China, dem weltweit größten Pelzproduzenten, gingen die Zahlen von 87 Millionen getöteten Tiere auf 10,8 Millionen Tiere zurück. Besser sieht es in Europa aus. Hier sank die Zahl in der Zeitspanne von 2014 bis 2024 von 43,6 Millionen Tiere auf 7,3 Millionen Tiere.
In Deutschland gibt es seit 2019 keine Pelztierfarmen mehr. Grund dafür sind laut einer weiteren Auswertung der Organisation Humane World for Animals hohe Tierschutzstandards – ein offizielles Verbot gebe es aber nicht.
Insgesamt geht die Zahl der Tierpelzfarmen in Europa zurück. Der deutsche Tierschutzbund berichtet, dass es im Jahr 2018 noch 4350 Farmen gab, 2023 waren es noch 1088. Grund für zahlreiche Schließungen war die Corona-Pandemie.
Initiative #FurFreeEurope macht Druck auf EU
Aber es gibt auch zahlreiche Organisationen, die Druck auf die Regierungen ausüben, um Pelzfarmen endlich flächendeckend in der EU zu verbieten. Eine davon ist das Bündnis Fur Free Alliance, die 2022 die europäische Bürgerinitiative #FurFreeEurope angestoßen hat.
Ihr Ziel ist ein EU-weites Verbot von Pelzfarmen und ein Stopp des Handels mit Pelzprodukten. Das Echo war riesig: Mehr als 1,5 Millionen Unterschriften wurden in Rekordzeit gesammelt. Darauf muss die EU-Kommission reagieren, ein schnelles Aus für Pelzfarmen war jedoch lange nicht in Reichweite. Im Dezember 2023 kündigte Brüssel erst mal weitere Untersuchungen an und versprach, bis 2026 eine Entscheidung zu fällen.
Das Ergebnis der Untersuchungen liegt inzwischen auf dem Tisch, das Urteil ist vernichtend: Die Lebensmittelbehörde EFSA attestiert der Pelztierhaltung massives Tierleid. Die Zustände sind so schlimm, dass sie innerhalb der bestehenden Systeme schlicht nicht verbessert werden können.
Dass man auf Tiktok nicht allem Glauben schenken darf, was in viralen Videos erzählt wird, ist allseits bekannt. Trotzdem verbreiten einige Männer wilde Verschwörungserzählungen zu Sojamilch und Tofu. Von Expert:innen erhalten sie davon deutlichen Widerspruch.
Wenn es eine Sache gibt, worauf sich studierte Fachärzt:innen und selbsternannte Health-Experts auf Tiktok einigen dürften, dann, dass Proteine lebenswichtige Bausteine für den menschlichen Körper sind. Sie dienen dem Aufbau und Erhalt von Muskeln, Organen sowie der Haut und Enzymen. Außerdem sind sie entscheidend für das Immunsystem, da viele Abwehrstoffe aus Proteinen bestehen.