Tuberkulose ist eine der tödlichsten Krankheiten der Welt, allein im vergangenen Jahr starben daran 1,25 Millionen Menschen. Doch nun gibt es Hoffnung im Kampf gegen die Lungenkrankheit: Die Weltgesundheitsorganisation hat zum ersten Mal einen Test zum Nachweis von Tuberkulose zugelassen.
Der Schnelltest des US-Unternehmens Cepheid erfülle als erster Tuberkulose-Test die Präqualifizierungs-Standards der WHO, teilte die UN-Organisation am Donnerstag mit.
Die WHO hatte den Test bereits empfohlen, die Präqualifizierung ist nun aber die Voraussetzung dafür, dass er von Organisationen wie dem UN-Kinderhilfswerk Unicef oder der Impfallianz Gavi erworben und bei offiziellen Kampagnen eingesetzt werden kann.
Tuberkulose wird durch Bakterien verursacht, die in der Regel die Lunge befallen. Die Krankheit wird durch die Luft übertragen, etwa durch Husten. Eine Erkrankung tritt bei Erwachsenen häufig erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Infektion auf.
In den allermeisten Fällen ist eine Tuberkulose mit Medikamenten heilbar – dazu muss die Krankheit jedoch diagnostiziert werden.
2023 waren nach Angaben der WHO weltweit 8,2 Millionen neue Tuberkulosefälle diagnostiziert worden – das war die höchste Zahl seit Beginn der weltweiten Tuberkuloseüberwachung im Jahr 1995. Mit 1,25 Millionen Toten war Tuberkulose zudem die häufigste Todesursache durch einen einzelnen Infektionserreger – in den drei Vorjahren lag das Coronavirus auf Platz ein.
Vor allem Länder in Südostasien, wie die Philippinen, Indonesien und Indien, sowie Länder des südlichen Afrikas, etwa Lesotho oder Simbabwe, sind betroffen. In Europa liegt der Schwerpunkt in Osteuropa.
Auch in Deutschland sind die gemeldeten Tuberkulose-Fälle nach einem jahrelangen Rückgang im vergangenen Jahr auf niedrigem Niveau leicht angestiegen. Rund 4480 Fälle wurden 2023 registriert, wie das Robert Koch-Institut anlässlich des Welttuberkulosetages am 24. März mitteilte. Im Jahr zuvor waren es rund 4080 Fälle, 2021 rund 3930.
"Hintergrund für diese jüngsten Entwicklungen ist aktuell insbesondere auch die Zuwanderung schutzsuchender Menschen aus der Ukraine", hieß es. In dem Land komme Tuberkulose deutlich häufiger vor. Drei Viertel der Menschen, die hierzulande eine Tuberkulosediagnose erhalten, sind laut RKI außerhalb Deutschlands geboren.
(mit Material der dpa und von afp)